Ueber Vertheilung und Empfindlichkeit der Tastpunkte. 273
Auf der gleichen Hautfläche hat schon v. Frey selbst einen
Raum von ca. 16 qcm untersucht1)- Die in den vorstehenden Tabellen
stimmen insofern sehr gut mit den seinigen überein, als auch er hier
"Werthe fand, die zwischen 12 und 41 im Quadratcentimeter schwanken.
Im Uebrigen darf es wohl nicht Wunder nehmen, wenn hier im
Einzelnen individuelle Unterschiede vorliegen, was zum Theil wenig¬
stens vielleicht mit den oben erwähnten Unterschieden im Umfang
der Körpertheile zusammenhängt. Im allgemeinen ist die Dichte
der Punkte größer nach der Handgelenksfalte zu und an dieser
selbst, sie nimmt ab nach der Haargrenze zu.
2) Mitte der Beugefläche des linken Unterarms, ca. 13 cm
vom Üandgelenk entfernt. Umfang: 22 cm. Hier wurden 3 Kreis¬
flächen untersucht, die mit den Seitenrändem an einander stießen und
in gerader Richtung quer über dem Arm lagen. Die mittlere Kreis¬
fläche, in der nachstehenden Tabelle mit I bezeichnet, lag in der
Verlängerung der von Zeige- und Ringfinger gebildeten Spalte. In
der Tabelle bezeichnet weiter n die radialwärts und HI die ulnar-
wärts gelegene Fläche.
Tabelle IV.
l
2
3
4
Gesammtzahl
Arithm. Mittel
pro qcm
I
18
17
21
12
68
17
n
20
16
17
14
67
16,76
in
22
13
13
10
58
14,5
Die Zahlen schwanken zwischen 10 und 22 im Quadratcentimeter.
Auf dem Gesammtraum von 12 qcm finden sich hier somit 193 Punkte,
das arithm. Mittel pro qcm beträgt 16,08.
In der oben citirten vorläufigen Mittheilung war auf dieser Haut¬
stelle nur eine einzige Kreisfläche untersucht worden, die, wenn auch
hier ebenso wie bei dem vorstehenden Controllversuch ein mathe¬
matisches Zusammenfallen ausgeschlossen ist, annähernd da gelegen
war, wo sich die in der Tabelle als I bezeichnete Kreisfläche befand.
Durch ein Versehen wurde für diese Fläche nur die Gesammtzahl
1) Cit. Abhdl., S. 232 f.
Wundt, Philos. Studien. XIX.
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