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Ewald Flügel.
Tiefe zu finden«, »um jede Wahrheit stünden zahllose Sophismen«
u. s. f. Zur Untersuchung von großen Fragen genüge eine Zeit¬
epoche nicht !) und »die Menschheit der Zukunft wird manches
wissen, was uns noch unbekannt bleibt, und die Zeit wird
kommen, wenn die Nachwelt sich wundern wird, dass wir
manch Offenbares nicht gewusst haben!« . . . Nach diesen
großartigen Worten führt er ein Beispiel an statt vieler, aus Gregor.
Hiob 36, 43, wo dieser hl. Mann vielleicht nicht Zeit gehabt habe,
mehrere Schrifttexte zu vergleichen und nachzuprüfen, wie die Stelle
im Griechischen und Hebräischen lautete. Zum Schlüsse tadelt er die
Thorheit der modernen Theologen (vulgus modernorum theologorum 441),
welche Ignoranten die Erklärung des Gregor zu retten suchten.
5. (441). Alle [lateinischen] Heiligen und Weisen lernten Grie¬
chisch und Hebräisch wegen der eigenen Sprache; denn das Latein
enthalte viele Worte jener Sprachen, die man ohne Kenntniss jener
Sprachen weder schreiben, noch aussprechen, noch erklären, noch
decliniren könne. Bacon gibt dann eine lange alphabetische Liste
solcher griechischer Fremdworte im Latein a) aus der gewöhnlichen
Bede (abyssus, adamas, aer etc.), b) aus der kirchlichen Sprache
(443 : agios, anachoreta etc.), c) aus der wissenschaftlichen Termino¬
logie der Gelehrten (444 : alphabetum, syllaba etc.). Eine viel kürzere
Liste von hebräischen Fremdworten folgt (445)1 2), aber die chaldäischen
und arabischen »unzähligen« Fremdworte übergeht er »für diesmal«
(ad hanc horam 446).
Seine kritischen Schlussfolgerungen aus den von ihm angeführten
AVorten sind: a) dass sie für lateinische gehalten werden, wo sie es
nicht sind; b) dass ihre Etymologien falsch gegeben werden; c) dass
sie falsch geschrieben und falsch ausgesprochen werden ; folgt scharfe
Kritik der Lügner Papias u. s. w. (447)3).
6. Die lateinische Grammatik könne nicht ohne Griechisch ver¬
standen werden (464)4).
1) Ein Gedanke, der von Seneca, Natur. Quæst. 7, 31 angeregt ist, vgl.
Brewer S. 440.
2) Die hier in Brewer’s Ms. gegebene Capiteleintheilung stört.
3) Das letzte Capitel ist so angeschwollen, dass B. zu Anfang des 8. Capitels
S. 464 das Vorhergehende resümirt.
4) B. will nicht auf Einzelheiten eingehen und verweist auf Pris ci an, Donat
(Major) und Servius; vgl. den achten Grund des Op. Maj.