Volltext: Roger Bacon‘s Stellung in der Geschichte der Philologie (19)

Roger Bacon’s Stellung in der Geschichte der Philologie. 179 
die Theologie und die Dekretalen keinen Unterschied anerkannten 
zwischen Magie und wahrer Philosophie! Aber trotzdem sei es das 
Wort, welches quia ab interioribus membris naturalibus generatur et 
formatur ex cogitatione et sollicitudine, et delectatur homo in eo et 
propriissimum est instrumentum animae rationalis, ideo maximam 
efficaciam habet inter omnia quae hunt ab homine, praecipue cum 
ex intentione certa, desiderio magno et vehement! confidentia pro- 
fertur. 
n. 
Das Fragment des Opus Minus, welches yon den Septem 
Peccata Studii Theologiae handelt, fügt zu den Bemerkungen über 
Sprache und Sprachstudien nichts wesentlich Neues, enthält jedoch 
interessante Ausführungen über biblische Textkritik1), welche auf 
Augustin und Hieronymus zurückgehen. 
in. 
Das Opus Tertium gibt (S. 88 ff.) in seiner ausführlichen, 
aber aus dem Gedächtnisse geschöpften Inhaltsangabe des dritten 
Theiles vom Opus Majus der Hauptsache nach die gleichen Gedanken. 
Es fügt aber neue Einzelheiten hinzu und berührt zum ersten Male 
einen Theil der Grammatik, der bisher noch nicht behandelt sei2): 
nämlich de compositione linguarum et de hnpositionibus3) vocum ad 
1) Si est discordia in codicibus Latinis, recurrendum est ad antiquos et plnres, 
Op. Maj. 331. Vgl. 349. B. citirt diese Stelle des Op. Min. im Op. Tert. 94. 
Das praktische Resultat s. Gedanken über den verderbten Vulgatatext ist die 
Aufforderung an den Papst zu einer neuen Recension der V. 333. Der ganze 
Abschnitt ist der Versuch einer Geschichte der Vulgata; vgl. Kaulen, Gesch. d. 
Vulgata S. 266. 
2) Addidi [nämlich im Op. Maj.] intentionem alterius partis . . . quae non est 
adhuc composita apud Latinos nec translata Op. Tert. 100. Die Art und Weise, 
in der B. von diesem Theile des Op. Maj. spricht (aggressus sum illos modos 
ostendere . . . sicut probo ... et tune considero . . . declaravi . . . expressi etc.) zeigt, 
ass wir in den uns überlieferten Mss. des Op. Maj. eine größere Lücke an¬ 
zunehmen haben; vgl. auch Op. Min. 322. Ist es die Lücke bei Bridges 1, 96? 
af.6r ®P" Tert. 96 citirt über die Gewalt des Wortes als in secundo Op ere 
aus ührlicher behandelt, steht Op. Maj. 396 ff. — B. hätte sich auf die sehr 
ln eressante Stelle des Metalog. 1. c. 14 beziehen können. 
3) Vgl. Alpharabius bei Vine, de Beauvais Spec. Doctr. 2, 45: Scientia 
mguae .... in duo dividitur [1] in scientiam considerandi et observandi quid 
12*
	        
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