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Otto Fischer.
Fig. 1.
soll ; der Winkel zwischen den beiden Längsaxen selbst ist der Sup-
plementswinkel von xp.
Auf den ersten Abschnitt wirken nun folgende Kräfte ein, die
ihn zu drehen suchen. Erstens im Schwerpunkt S{ das vertical nach
unten ziehende Gewicht Gi beider Füße. Zweitens an den Ansatz¬
stellen der über die Sprunggelenke hin¬
wegziehenden Muskeln, die durch active
Contraction oder auch nur durch die
elastische Spannung derselben hervor¬
gerufenen Muskelkräfte in der Rich¬
tung nach dem zweiten Abschnitt hin.
Drittens in F der Druck, welchen
der zweite Abschnitt infolge des Ge¬
lenkzusammenhanges auf den ersten aus¬
übt. Dieser ist nach dem Newton-
schen Princip der Gleichheit von Action
und Reaction genau entgegengesetzt
gleich der Einwirkung, die der zweite
Abschnitt in F von Seiten des ersten
erfährt. Die Kraft, mit welcher der
erste Abschnitt in F auf den zweiten
einwirkt, muss aber nach den früheren
Auseinandersetzungen nach Größe und
Richtung gerade so beschaffen sein,
dass sie im Verein mit den übrigen am
zweiten Abschnitt angreifenden äußeren
Kräften dem Schwerpunkte St seine
Beschleunigung ertheilt. Es ist daher
nöthig, gleichzeitig näher auf die Be¬
wegung des zweiten Abschnitts einzu¬
gehen.
Bleibt insbesondere St in Ruhe, oder
führt derselbe eine gleichförmige geradlinige Bewegung aus, bei
welcher also die Beschleunigung den Werth Null besitzt, so muss
zwischen den genannten Kräften Gleichgewicht bestehen, wenn man
sie nach einem Punkte verlegt. Daraus ergibt sich nach dem Princip
der Gleichheit von Action und Reaction unmittelbar, dass bei ruhen-