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Otto Fischer.
Fersen vom Boden oder um das Weitererheben derselben aus einer
Gleichgewichtsstellung bandelt, bei welcher die Fersen schon vom
Boden abgelöst waren.
Zum Schluss mag noch eine allgemeine, vielleicht nicht ganz
überflüssige Bemerkung über das Ablösen der Fersen bei verticaler
Führung des Schwerpunktes gestattet sein. Wenn der Schwerpunkt
auf irgend welche Weise in verticale Bewegung gezwungen wird, sich
aber im übrigen ganz ungehindert in der Verticalen bewegen kann,
so besitzt der Körper beim Erheben auf die Zehen dann nicht mehr,
wie im Falle freier Beweglichkeit der beiden Abschnitte, zwei Grade,
sondern nur noch einen Grad von Bewegungsfreiheit. Zur eindeutigen
Oharakterisirung einer beliebigen Stellung des Körpers braucht man
dann nicht mehr zwei Winkel, sondern es genügt z. B. schon der
Winkel (/),, weil der Winkel r/>ä in bestimmter Weise von demselben
abhängt. Desgleichen werden auch die Winkelgeschwindigkeit <pt' und
die Winkelbeschleunigung cpvon vornherein durch die Winkel¬
geschwindigkeit <jp/ und die Winkelbeschleunigung cp" bestimmt sein,
und die Bewegung lässt sich schon durch eine einzige Gleichung er¬
schöpfend darstellen. Man kann nun aber auch bei der Untersuchung
dieses einfacheren Falles von dem bisher behandelten allgemeineren
Falle freier Beweglichkeit des Schwerpunktes ausgehen. Der Zwang
für die verticale Bewegung des Schwerpunktes kann stets als eine
aus der Reaction der Führungsflächen herrührende und in horizontaler
Richtung wirkende Kraft aufgefasst werden, welche gerade so groß
ist, dass sie die horizontale Beschleunigung des Schwerpunktes ver¬
hindert. Da die letztere früher mit x0" bezeichnet wurde, so muss
diese Kraft die Größe mxaber die entgegengesetzte Richtung
wie x0" besitzen. Durch eine solche horizontale Kraft kann nun aber
die verticale Beschleunigung y0" des Schwerpunktes in keiner Weise
beeinflusst werden. Besitzt der Schwerpunkt im Falle freier Be¬
weglichkeit eine vertical nach oben gerichtete Beschleunigungscom-
ponente, so wird derselbe sich nach oben, und zwar mit dieser Be¬
schleunigung, bewegen, sobald allein seine horizontale Bewegung durch
eine Führung verhindert wird. Zeigt sich umgekehrt, dass unter ge¬
wissen Verhältnissen der Schwerpunkt des lebenden Körpers oder
eines denselben darstellenden Modells bei verticaler Führung nach
oben wandert, so wird er sich nothwendiger Weise ebenfalls nach