Volltext: Ueber die Bedingungen und den Beginn der Ablösung der Fersen vom Boden (19)

Ueber die Bedingungen u. den Beginn d. Ablösung d. Fersen v. Boden. 141 
Muskelkräften und der in St angreifenden Gewichtskraft 6r2 zwar an 
Größe gleich sind, aber die entgegengesetzte Richtung besitzen. 
Es ist weiterhin auch schon auseinandergesetzt worden, dass die 
direct an den Ursprungsstellen angreifenden Muskelkräfte sich mit 
den ihnen entgegengesetzt gleichen, von denselben Muskeln her¬ 
rührenden Druckcomponenten in F zu Kräftepaaren zusammensetzen. 
Das resultirende Drehungsmoment aller dieser Kräftepaare ist ent¬ 
gegengesetzt gleich dem resultirenden Drehungsmoment, mit welchem 
die Muskeln auf den ersten Abschnitt einwirkten. Da das letztere 
mit + D bezeichnet wurde, so üben also die sämmtlichen Muskeln auf 
den zweiten Abschnitt das resultirende Drehungsmoment —D aus. 
Zu dem vertical nach unten ziehenden Gewicht im Schwer¬ 
punkte St findet sich unter den Druckcomponenten in F eine, welche 
der Gewichtskraft entgegengesetzt gleich ist, also vertical nach 
oben zieht. Beide bilden daher wieder zusammen ein Kräftepaar. 
Der Arm desselben ist, wie man leicht sieht, der Abstand des 
Punktes F von der Verticalen durch Si, die man auch als Schwer¬ 
linie bezeichnei. Derselbe wird durch r2 cos (180°—q>t) oder —rt cos <y>2 
gemessen. Das Drehungsmoment, mit welchem die Schwere auf den 
zweiten Abschnitt einwirkt, ist daher — 6r2 cos cp±, wobei durch das 
Vorzeichen auf alle Fälle der richtige Drehungssinn angedeutet wird. 
Denn geht die Schwerlinie durch St vor dem Punkte F vorbei, so 
ist ipi größer als 90°, sein Cosinus also negativ, und infolgedessen 
der Ausdruck für das Drehungsmoment positiv. Liegt dagegen F 
vor der Schwerlinie, so ist <pt kleiner als 90° und der Werth des 
Drehungsmomentes negativ; das Kräftepaar sucht aber dann den 
zweiten Abschnitt im negativen Sinne zu drehen. 
Endlich ist noch für diejenige Druckcomponente das Drehungs¬ 
moment abzuleiten, welche der Effectivkraft von St gleich ist. Zu 
diesem Zwecke empfiehlt es sich wieder, für jede der beiden Com- 
ponenten der Effectivkraft das Drehungsmoment gesondert aufzu¬ 
stellen. Aus Fig. 2 erkennt man, dass die Componente mi l{ <p”, 
welche dort, ebenso wie die Componente <p4", punktirt ange¬ 
deutet ist, mit der zur Längsaxe FSt senkrechten Richtung den 
Winkel ip bildet. Da dieselbe den zweiten Abschnitt in negativem 
Sinne um die Axe durch $2 zu drehen sucht, so beträgt das von ihr 
ausgeübte Drehungsmoment — mi lt cp" cos xp • rv Die Componente
	        
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