Volltext: Die sprachwissenschaftliche Definition der Begriffe “Satz“ und “Syntax“ (19)

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Ottmar Dittrich. 
semantische Kategorien »Gegenstand (Person) in Beziehung [zu einem 
andern Gegenstand (Hut)]«, »Gegenstand«, »Besitzbeziehung« sind; 
2. Vocativ Karl!: Coincidenz yon Karl! mit Rede und vermöge der 
Modulation vocativischer Wunschsatz, Karl mit Wort; ebenso etwa 
zurück! als Begehrungssatz, ja als positiver Bestätigungssatz, wobei 
aber ja als Wort schon die semantische Kategorie »positives Ent- 
scheidungs- bezw. Bestimmtheitsgefühl« hätte, wie auch 3. in dem 
Satze ei! (den Thatbestand 3 von S. 105, Z. 4 ff. vorausgesetzt), dem 
Wort ei die semantische Kategorie »Lustgefühl« zugeschrieben werden 
müsste, wenn sich herausstellen sollte, dass hier überhaupt noch 
Coincidenz mit der Kategorie Wort anzunehmen sei; bezüglich 4. des 
au! mit Thatbestand 1 oder 2 von S. 104, Z. 33ff. zieht sich die Coin¬ 
cidenz, wie wir gesehen haben, auf seiten des Sprechenden auf die 
Kategorien Rede und Modulation zurück. Und damit ist ersichtlich 
das Minimum gegeben, mittelst dessen überhaupt noch eine sprach¬ 
liche Wirkung auf den Hörenden ausgeübt werden kann. Die Wirkung, 
die oben dahin bestimmt wurde, dass die Lautungswahmehmung und 
irgend ein associativ mit ihr auftretendes Gefühl Motivcharakter für 
einen Apperceptionsprocess des Hörenden gewinne, kann hier näher 
dahin präcisirt werden, dass die Lautungswahmehmung und das zu¬ 
gleich damit reproducirte Schmerzgefühl hervorragend bestimmende 
Eactoren für den sich nun entwickelnden, in einzelnen seiner Theile 
das Object der Endapperception liefernden Thatbestand werden. Ins¬ 
besondere das reproducirte Schmerzgefühl, welches seinem Gefühls¬ 
charakter nach in engster Beziehung zu früheren, auf Beseitigung 
eines Schmerzgefühls gerichteten Willenshandlungen des Hörenden 
steht, ist vorzüglich geeignet, das Sichzurgeltungbringen derjenigen 
Gefühls- und Vorstellungsresultante anzuregen, die in jedem Momente 
wachen Selbstbewusstseins als das Ich des Hörenden erscheint *). Nur 
kommt dieses Ich wie immer, so auch in unserm Falle nach Ma߬ 
gabe auch der hinzutretenden motivirenden Veranlassung zur Geltung. 
Ist diese Veranlassung eine sprachliche in Form einer durch S hervor¬ 
gebrachten Lautung, so fallen für H bei der akustischen Wahr¬ 
nehmung die peripheren1 2 *) Organempfindungen und -gefühle weg, 
1) Vgl. dazu Wundt, Grundriss der Psychologie4, S. 264f. 
2) D. h. durch actuelle Bewegung der Sprechorgane Kehlkopf, Zunge u. s. w. 
veranlassten.
	        
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