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D. P. Hänig.
Yersuchsresultate kann ich es mir der Deutlichkeit wegen nicht ver¬
sagen, zur Erläuterung eine Curvenconstruction zu Hülfe zu nehmen
Beginnen wir die Eunctionscurve für die periphere Umgrenzung der
Geschmackszone so, dass die Reizschwelle der Zungenspitze die mit¬
telste Ordinate bildet, dann erhalten wir zwei äquidistante Maxima
die sich ziemlich genau über der Mitte der Zungenränder erheben
und anzeigen, dass die Perceptionsfähigkeit für Sauer hier ihre größte
Basis rechter Rand, Spitze linker Band, Basis
-«-»----- SiUs
□- Bitt&p
—-o——o— Senter
Kg. 5.
Steigerung hat. Das Curvenminimum hingegen befindet sich über
der Zungenspitze, beinahe ebenso weit nähert sich die Curve auch
im Gebiete der Pap. vall. der Abscisse (Fig. 5 —c—>—1>). Die Sen¬
sibilität für Sauer an dem centralen Grenzsaume der Schmeckregion
ergibt die nämliche Curve nur in verjüngtem Maßstahe und mit
kleineren Krümmungsgraden.
Als absolute Reizschwellen für einzelne Punkte innerhalb des
Geschmacksgürtels wähle ich aus meinem Beobachtungsmateriale fol¬
gende als typisch aus. Zwischen:
A und A' = 0,0540
0 * 0 = 0,0390
E » E' = 0,0400
H » H! = 0,0470
L » L' = 0,0390
N » & = 0,0390
0*0'= 0,0380
Vergleichen wir diese Zahlen mit den peripheren und centralen
Schwellenwerthen der nämlichen Radien, so erkennen wir auch für
diese Qualität wieder die gleiche Erscheinung, dass sich die Per¬
ceptionsfähigkeit von der Zungenumrandung in radialer Richtung
nach der für Geschmack unempfindlichen Mitte zu stetig vermindert-