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D. P. Hänig.
einem Längsdurchmesser von 0,5 m ’). Für jede Geschmacksqualität
wählte ich ein besonderes Zeichen; durch Häufung der Symbole soll
die gesteigerte, durch weiträumige Anordnung die geringere Sensibilität
zur Darstellung kommen, und die Abstufungen zwischen der maxi¬
malen und minimalen Empfindlichkeit können leicht durch Variation
in der Dichtigkeit dieser Ausdrucksmittel veranschaulicht werden
Damit sich nun auch die Gesetzmäßigkeit der psychophysischen That-
sache in dem Bilde wiederspiegelt, habe ich die absoluten Schwellen-
werthe, allerdings nur in Näherungszahlen, für jede specifische Qualität
auf einen gleichen, möglichst kleinen Nenner gebracht, in diesen
kleinen Zahlen kann man dann leicht innerhalb jedes Grundgeschmacks
die Schwellenwerthe vergleichsweise übersehen. Die größte absolute
Schwelle gilt nach dem reciproken Verhältnisse von äußerem Reiz und
subjectiver Empfindlichkeit als Maß der geringsten Perceptionsfähig-
keit. Setzen wir diesen niedrigsten Sensibilitätsgrad gleich Eins, so
können wir jede gesteigerte Intensität daran messen. Wir nehmen
die Quotienten aus den absoluten Schwellenzahlen als Factoren für
die gesteigerte Perceptionsfähigkeit. Wenn z. B. die absolute Reiz¬
schwelle für Süß an der Zungenspitze 0,335 beträgt, an der Basis
aber 0,670, so wird in diesem Falle die Sensibilität an der Spitze
noch einmal so groß sein als an der Zungenbasis. Die graphische
Darstellung wird demnach an der Zungenspitze auf gleicher Raum¬
strecke doppelt so viel Zeichen unterbringen müssen als an der Basis.
Nach zwei Dimensionen, das liegt schon in dem Begriffe Schmeck¬
fläche, verschiebt sich die Perceptionsfähigkeit in dem peripheren
Geschmacksgürtel, einerseits in der Breitenausdehnung, anderseits in
Parallelrichtung zur Zungenperipherie; entsprechend muss sich auch
der Dichtigkeitsgrad der symbolischen Zeichen ändern. Weil zuletzt
der Versuch gewagt werden sollte, die Geschmackstüchtigkeit bezüg¬
lich aller vier Qualitäten an einem Zungenbilde zur Darstellung zu
bringen, so mussten vier verschiedene Zeichen in Anwendung kommen.
Ehe wir die Erörterungen allgemeiner, bezw. methodischer Art
verlassen und zur Discussion der gewonnenen Resultate übergehen,
sei noch kurz begründet, warum sich die Reizschwellenermittelung in
1) Die erforderliche Verkleinerung dieser Zungenbilder hat Hr. Curt Zwiefel
im Atelier der hiesigen photographischen Gesellschaft freundschaftlicher Weise
übernommen.