Volltext: Ueber binaurales Hören (17)

Ueber binaurales Hören. 
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die Schwelle des Bewusstseins, verschwanden und kehrten wieder 
und so immer von neuem. Diese Schwebungsperioden waren meist 
nicht constant. Im allgemeinen bemerkten wir, dass die Perioden 
der Pause um so länger waren, je größer und länger die Spannung 
der Aufmerksamkeit, um die Schläge zu bemerken. Und interessant 
war es, zu beobachten, dass oft, wenn man die Schwebungen besser 
im Bewusstsein festhalten wollte, sie statt dessen ganz verschwanden 
und wieder erschienen, wenn der Beobachter sich anschickte, sie in 
einem Zustand passiver Aufmerksamkeit aufzufassen. Die andere 
Form von Schwankungen, die wir bei den Intervallen, wo die Höhen¬ 
differenz der zwei Töne sehr klein war, beobachteten, ist bei diesen 
größeren Intervallen eigentlich nicht bemerkt worden. Die Beobach¬ 
ter hatten im allgemeinen die Neigung, die binauralen Schläge als 
kleiner an Zahl aufzufassen gegenüber den respectiven monauralen. 
Wenn jedoch ein genauerer Vergleich ausgeführt wurde, so erkannte 
man nicht die Uebereinstimmung. Ein Beobachter, Dr. Störring, 
hatte aber stets die Empfindung eines abwechselnden Stärker- und 
Schwächerwerdens des Rhythmus der binauralen Schwebungen. 
Ueberhaupt ist zu bemerken, dass auch bei diesen wie bei den klei¬ 
neren Intervallen die Schläge eine schwankende Form haben, im 
Gegensatz zum monauralen Gehör, wo sie staccato, getrennt, der 
eine vom anderen geschieden sind. Die Schwankungscurven sind 
deshalb viel kleiner (gerade wegen der größeren Schnelligkeit der 
Schläge) als bei den langsameren Rhythmen der Schläge. Dagegen 
ist die Eigenthümlichkeit der Töne, voller, mehr ausgedehnt zu 
sein, die wir bei den kleinen Intervallen constatirt haben, bei diesen 
kaum mehr bemerkbar. Die Localisation der Töne ist viel deutlicher, 
bestimmter. Nicht unnütz ist es, zu bemerken, dass die Schläge 
allen Beobachtern so erschienen, als ob sie weit entfernt wären. 
Was die Intensität der binauralen Schwebungen in der Serie der 
größeren Intervalle betrifft, so müssen wir bestätigen, dass sie kleiner 
lst als die Intensität der binauralen Schwebungen der kleineren Inter¬ 
valle (bis zu 10 Vibrationen Unterschied) und daher noch viel kleiner 
ak die Intensität derselben Schwebungen im monotischen Hören. 
•^uch nimmt diese Intensität mit’zunehmendem Intervall im- 
nier mehr ab. Bekanntlich ist man im allgemeinen darüber einig, 
^ass im monotischen Hören das Maximum der Rauhigkeit der 
W"“ 4 t, Philos. Studien XVII. 30
	        
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