per Fechner-Helmholtz’sche Satz über negative Nachbilder n. s. Analogien. 407
t,ei Gemischtheit der ursprünglich fixirten Farbe immer nur für die¬
jenige Farbe bezw. deren Complement Geltung erhalten, welche den
Farbenunterschied von der Umgebung ausmacht, und dies ist eben
der resultirende Farbenton, gleichgültig, welche anderen Farben¬
töne sich in der Mischung hinsichtlich ihrer Farbenqualität auf¬
gehoben haben. Diese Beimischung kann dann nur noch die Sätti¬
gung des von der Umgebung unterscheidenden Farbentones bezw.
also den absoluten Werth des Nachbildes, nicht seinen wesentlichen
Charakter bestimmen. Um den Ausgangspunkt für das Farbennach¬
bild möglichst auf die thatsächlich fixirte Farbe und ihr Complement
einzuschränken, wurde als Umgebung der Fixationsfarbe ein indiffe¬
rentes Grau gewählt, das aus Schwarz und Weiß am Episkotister
gemischt wurde und die Helligkeitsgleichheit beliebig genau erreichen
ließ. Damit ferner auch die reagirende Farbe rein für sich wirke,
wurde diese ganze Gruppe im verdunkelten Zimmer aufgenommen,
jedoch ohne Dunkeladaptation, d. h. bei Erhellung des Baumes in
den Pausen, wie bisher. Die fixirte Farbe war Blau (Spectrum
= 2. Blau); als reagirende Farbe wurde ein dunkles Both
ausgewählt, das sich durch Combination von Both und Purpur be¬
sonders rein hersteilen lässt. Bei der Gleichheit der Helligkeiten
von Both und Blau konnte also auch mit dem nämlichen Blau das
Nachbild von Blau neben Grau auf Both ausgeglichen werden, wie
es unter Beibehaltung der nämlichen Intensitätsstufe schon in
Tab. VII, S. 367 als möglich festgestellt worden war. Hier war
aber nun, der ganzen Fragestellung entsprechend, vor allem die
Intensitätsstufe des reagirenden Both in möglichst großem Umfange
zu variiren, und hierzu diente die Scheibe für die Spiegelanord-
nung, die in Cap. 2, IH, 4, S. 347 ebenso wie die Scheibe (Taf. III,
F'g- 5) ausführlich beschrieben worden ist. Das Nachbild wurde
dabei der obersten Intensitätsstufe entnommen, und außer in dieser
‘Strife selbst noch auf drei anderen Intensitätsstufen gemessen. Da
hier die unterste Stufe von der ursprünglichen ziemlich weit entfernt
tag) machte sich auch der Einfluss des Purkinje’schen Phänomens
stärker bemerklich. Das mit etwas Both vermischte Blau (an Stelle
des ursprünglichen Blau), das auf dieser untersten Stufe gegen¬
über dem reinen Both längst zu gelbröthlich aussah, übertraf das
°fh schon bedeutend an Helligkeit und erschwerte damit diese Ein-
Wa»dt, Philoa. Studien. XVII. 27