Volltext: Der Fechner-Helmholtz‘sche Satz über negative Nachbilder und seine Analogien, Zweiter Theil (17)

Der Fechner-Helmholtz’sche Satz über negative Nachbilder u. s. Analogien. 317 
vorhin zuerst erwähnten objectiven Intensitätssteigerung, so wird es 
ohne Rücksicht auf den rein phänomenologischen Gesichtspunkt einen 
selbständigen Werth besitzen, wenn man die Function der einfachsten 
Reiz variation entlang untersucht, wie sie eben mit der Steigerung 
der objectiven Intensität verbunden ist. Die größere Einfachheit der 
Function je nach ihrer Beziehung auf die Reiz- oder Empfindungs¬ 
variation wird ganz allgemein über die Localisation des entsprechen¬ 
den Processes (mehr nach der Peripherie oder dem Centrum hin) ent¬ 
scheiden können. 
In dem F.-H.’schen Satze ist nun bereits ganz allgemein die 
Intensitätssteigerung der Reize als Veränderliche für die ge¬ 
suchte Function betrachtet und das Nachbild in seiner Abhängigkeit 
von der reagirenden Intensität aufgefasst. Es sind also damit außer 
den bereits im ersten Theile behandelten Fällen auch die Messungen 
eines farbigen oder farblosen Nachbildes auf einer farbigen Re- 
actionsfläche von verschiedener Intensität inbegriffen. Dieser ver¬ 
allgemeinerten Auffassung des Satzes werden also in diesem zweiten 
Theile noch eine ausführlichere Gruppe und mehrere Nebenversuche 
gewidmet sein. 
Die Variation der reagirenden Farbe hinsichtlich der Sät¬ 
tigung bei gleicher Helligkeit ist jedoch als zusammenhängende 
Function bisher nicht einmal in jener allgemein schätzenden Be¬ 
obachtung umfasst worden, die im F.-H.’schen Satz meinen Experi¬ 
menten wenigstens vorhergegangen war, geschweige in exacten Mes¬ 
sungen. In den früher bereits erwähnten Arbeiten sind nur, gemäß 
den sonstigen Fragestellungen, diese oder jene Strecken des Con¬ 
tinuums herausgegriffen worden, welche als solche noch keine Ueber- 
sicht über den gesammten Verlauf in dieser Richtung verschaffen 
können. Hingegen ist der reagirende Farbenton für farbige Nach¬ 
bilder von C. Hess variirt worden, und werde ich bei meinen ent¬ 
sprechenden Versuchen noch etwas ausführlicher darauf zurückzukom¬ 
men haben1). 
Es ist bisher kurzweg nur von einem farbigen Nachbilde die Rede 
gewesen. Das Augenmerk war nur auf die verschiedenen Dimensio- 
nen gerichtet, nach denen die auf das constant gedachte Nachbild 
1) Vergl. unten Kap. VIH.
	        
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