Der Fechner-Helmholtz’sche Satz über negative Nachbilder u. s. Analogien. 345
bei kamen die beiden Scheiben aus Schwarzblech zur Verwendung,
die Taf. HI, Kg. 4au. b dargestellt sind1). Ihre Verbindung mit
zwei Episkotisterscheiben zu je 120° ließ in der dargestellten Aus¬
gangslage bei 4 a einen weißen Streifen auf schwarzem Grunde fixiren,
bei 4b einen schwarzen Streifen auf weißem Grunde mit ganz den
nämlichen Intensitätsverhältnissen wie bei 4 a. Die Verdrehung in
Richtung des Pfeiles bewirkt eine Messung der Nachbilder auf einem
sehr hellen Grau, bei umgekehrter Befestigung der Scheiben hingegen
eine Messung auf Schwarz.
3 a. Was nun die anderen im 2. Capitel erwähnten Aufgaben an¬
belangt, so kann zunächst der unter I, 2 daselbst behandelten Forde¬
rung (Variation der reagirenden Intensität) wieder in der nämlichen
Weise entsprochen werden, wie es bei den Helligkeitsnachbildern
(Bd. XVI, S. 555) geschehen ist. In der Hauptsache erlaube ich
mir also auf die dort ausführlich beschriebene Anordnung und die
Abbildungen der Tafel zu verweisen. Da immer von der Entstehung
eines constanten Farbennachbildes, z. B. von Both neben Grün, aus¬
zugehen ist, so bildet eine Scheibe, wie Taf. II, Fig. 6 die Grundlage
der Anordnung, ebenso wie seinerzeit bei den Helligkeitsnachbildern
Fig. 4 der Tafel. Diese Scheibe wird nun in der seinerzeit bei
Fig. 6, 7, 9 a—c der Tafel angegebenen Weise mit verschiedenen un¬
durchsichtigen Doppelsectoren (Fig. 6 a) combinirt, was jeweils ver¬
schiedenen reagirenden Intensitätsstufen entspricht. Außerdem kann
je nach Lage der Farbenscheibe (vergl. S. 344) eine Projection auf
Intensitätsstufen des Both oder des Grün vorgenommen werden. Die
Kesultate dieser Versuche sind Cap. VH angeführt.
3b. Die Messungen zu Cap. 2, I, 3 (Projection des Nachbildes
einer Farbe neben Grau auf eine beliebig andere Farbe) erfordern
ganz ähnliche Scheiben wie Taf. HI, Fig. 3 a; man braucht sich nur
da8 Gelb durch Weiß ersetzt zu denken. Die Scheibe ist in drei
1) In den übrigen Versuchen hat sich jederzeit ein kräftiger schwarzer Carton
als ein leichtes Material für die undurchsichtigen Flächen vollkommen bewährt,
Wle es durch zahlreiche Controlversuche mit Helligkeitsbestimmungen nachgewiesen
^“de. Soll indessen ein ganz schmaler undurchsichtiger Streifen über eine größere
'hecke ausgedehnt Vorkommen, so würde der Carton natürlich zu wenig Halt
'eten. Diese Blechscheiben sind aber dann wenigstens an allen größeren un-
avchsichtigen Flächen durchbrochen gearbeitet und mit undurchsichtigem Carton-
PaPier verklebt.
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