Volltext: Der Fechner-Helmholtz‘sche Satz über negative Nachbilder und seine Analogien, Zweiter Theil (17)

per Fechner-Helmholtz’sche Satz über negative Nachbilder u. s. Analogien. 343 
Verdrehung von 150° (= 15 cm Schlittenverschiebung) findet man nur 
I78ff Einstellungszeit (8° m. V.), für 30° (=3 cm Schlittenverschie¬ 
bung) aber immer noch 83« (4ff m. V.). Für genauere Messungen 
lässt sich natürlich leicht in dieser Weise eine ganze Curve für die 
verschiedenen Beträge der Verschiebungen aufnehmen, die einem sehr 
einfachen Bewegungsgesetze entspricht. Schließlich lässt sich auch 
durch passende Wahl der jeweiligen Federspannung diese Variation 
überhaupt compensiren. Ich brauche kaum noch besonders zu er¬ 
wähnen, dass alle diese Messungen bei gleichzeitig rotirendem Apparat 
vorgenommen wurden, weil die Widerstände gegen die Verschiebung 
des Schlittens während der Rotation etwas andere sind als in der 
Ruhelage, ebenso wie die Festigkeit der Contacte und Magnete in¬ 
folge der minimalen Erschütterungen, die bei so rascher Rotation einer 
benachbarten Scheibe nicht zu umgehen sind. Der ganze Mechanis¬ 
mus arbeitete nun mit großer Sicherheit und Ausdauer, und verdanke 
ich ihm eine bedeutende Erleichterung und wohl auch eine größere 
Präcision bei allen weiteren Versuchen. 
3. Ebenso leicht ist nun die Construction der Scheiben verständ¬ 
lich , welche für die verschiedenen in Capitel I näher bezeichneten 
Aufgaben nothwendig wurden. Die feststehende Episkotisterscheibe 
erfuhr bei diesen Versuchen zunächst insofern eine Verbesserung, als 
die farblose Gelatine in den durchsichtigen Theilen der Scheibe ganz 
wegfiel. An der Rückseite der Apparatscheibe wurden hierzu zwei 
flache Messingstreifen in symmetrischer Lage festgeschraubt, die etwas 
über die Peripherie der Scheibe hinausreichten. An ihnen konnten 
zwei sonst freistehende, unter sich unverbundene Ringsectoren aus 
undurchsichtigem Material angeschraubt worden, die ebenfalls sym¬ 
metrisch zu einander lagen, wie es aus der kleinen schematischen 
Zeichnung Taf. II, Fig. 7 ersichtlich ist, wo jene Ringsectoren je 90° 
besitzen. Die große Fläche, welche in der Projection für die Aus¬ 
dehnung des farbigen Contrastfeldes zur Verfügung stand, ließ zu¬ 
nächst die Variation der Ausdehnungsverhältnisse in noch viel weite¬ 
rem Umfange durchführen, als dies bei der unmittelbaren Betrachtung 
der kleinen Scheibe in der Anordnung II möglich war. Innerhalb 
des kleinen Transparentfeldes von 3 cm Breite ließ sich ja allerdings 
auch dort die Verbreiterung und Verengerung des rothen Ringes 
gegenüber dem grünen vornehmen, und sind die hieraus erlangten 
Wnndt, PMlos. Studien. XVII. 23
	        
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