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Wilhelm Wirth.
V
reinem Grün oder Roth, bezw. auf einer Mischung von beiden ge¬
messen werden, so enthielten zwei gegenüberliegende Quadranten
dieser beweglichen Scheibe je einen rothen und einen grünen Kreis¬
ring, während die beiden anderen Quadranten vollständig grün oder
rotb, bezw. mit einem grünen und einem rothen Sector von bestimm¬
tem Größenverbältniss versehen waren, je nach der Beschaffenheit
der gewünschten reagirenden Farbe. Das erste Quadrantenpaar
stand dann in der Ausgangslage (ohne Verdrehung des Hebels) gerade
vor den durchsichtigen Episkotisterquadranten, und bei der Rotation
sah man einen rothen Kreisring innerhalb oder außerhalb eines grünen.
Die Helligkeit des Sectors in der Ruhelage war bei der Rotation
durch die Vermischung mit den beiden schwarzen Quadranten um
die Hälfte herabgesetzt und nicht mehr so blendend, doch noch von
vollkommen hinreichender Farbenfrische. Eine Verdrehung der vor¬
deren Farbenscheibe führte sodann eine subjective Ausgleichung des
bei ruhiger Fixation entstandenen Nachbildes auf Roth, Grün oder
einer Mischung von beiden herbei. Die Figur 4 Taf. H zeigt z. B.
eine Farbenscheibe zur Messung des Nachbildes, das durch Fixation
eines 2,5 cm breiten grünen neben einem 1 cm breiten rothen Ringe
entsteht, wenn man dasselbe auf 60° Grün + 30° Roth projiciren will.
Der äußere Kreisring erlangt nach einer Verdrehung von mindestens
30° gegen den Episkotister1) in' Richtung des Pfeiles offenbar die
angegebene Mischung. Jede weitere Verdrehung dient dann nur
noch dazu, den richtigen Ueberschuss des inneren Kreisringes an
Roth für eine subjective Gleichheit beider Ringe herbeizuführen.
Ganz analog sind die Scheiben für andere reagirende Mischungen
eingerichtet; über die entsprechenden Resultate wird Capitel HI
und IV Näheres berichtet werden.
Der Fixationspunkt war hier noch in der angegebenen Weise
auf einer feinen Drahtsehne angebracht, die vor der Scheibe als
Tangente des die Grenze beider Farben bildenden Kreises gespannt
war (Taf. II, Fig. 4, Linie T T). Diese Sehne konnte nach erlangter
Vollgeschwindigkeit der Rotation ganz nahe an die Scheibe heran-
geschoben werden, da ja die nicht durchschnittene Gelatinescheibe
1) Die Lage der undurchsichtigen Episkotisterquadranten hei der Ausgangs¬
stellung ist wie früher durch außen angesetzte Bögen dargestellt. Die Heilig"
keitsdifferenzen der Tafeln dienen nur zur Farbenunterscheidung.