Volltext: Der Fechner-Helmholtz‘sche Satz über negative Nachbilder und seine Analogien, Zweiter Theil (17)

Der Fechner-Helmholtz’sche Satz über negative Nachbilder u. s. Analogien. 325 
schwindet, und die andere Scheibe darf nur so viel Schwarz enthalten, 
als die neue reagirende Intensitätsstufe enthalten soll. 
3. Halten sich die bisherigen Versuche noch ganz im Rahmen 
dessen, was sich auf Grund der qualitativen Schätzungsweise schon 
a priori erwarten lässt, so hört diese Deduction bald auf, wenn es sich 
darum handelt, das (bisher betrachtete) Nachbild auf anderen 
Farben als auf Mischungen mit der Complementärfarbe zu messen. 
Es wären dies also analoge Versuche, wie sie 0. Hess mit einem 
Spectralapparat untersucht hat, in welchem natürlich die reagirende 
Farbe beliebig verändert werden konnte, wobei allerdings absolute 
Gleichheit auch hinsichtlich der Sättigung gar nicht verlangt wurde. 
Wird auch hier die Messung in so einfacher Weise möglich sein wie 
vorhin? Nur der thatsächliche Versuch kann entscheiden, und 
dieser ergibt wirklich die völlige Zulänglichkeit eines 
ganz analogen Verfahrens. Hat man z. B. Roth neben Grau 
(von gl. H.) fixirt, so wird das entsprechende Nachbild etwa auf Blau 
(von gl. H.) einfach dadurch ausgeglichen, dass man an der Stelle 
des zuerst fixirten Roth dem Blau noch eine bestimmte Menge Roth 
beimischt, während an Stelle des Grau das reine Blau geboten wird. 
Zugleich können wieder sämmtliche Mischungen von Roth und Blau 
als reagirende Farben in Betracht kommen. Auch hier muss, nur 
immer das Roth an Stelle des zuerst fixirten Roth im Uebergewicht 
sein. Eine wichtige Analogie zum F.-H.’schen Satz wird sich hier¬ 
bei noch dadurch gewinnen lassen, dass man nun die Gesammt- 
mtensität der neuen reagirenden Farbe variirt, was ebenso leicht 
wie vorhin mit der gleichen reagirenden Farbe ausführbar ist. 
Auch diese Frage hat 0. Hess wenigstens berührt. Die technische 
Ausführung mit den hier als Beispiel gebrauchten farbigen Papier¬ 
scheiben ist ebenfalls möglich, doch zu complicirt, um hier näher 
dargelegt zu werden1). Ich verweise daher sogleich auf die im 
„ ®le Papierscheiben lassen jedoch sogleich eine weitere Thatsache in ein- 
in° Iter ^eise Nachweisen, wenn man in dem früheren Beispiel mit der Scheibe B 
,.° auf Grau) eine zunächst verdeckte Scheibe A aus reinem Blau combinirt. 
ann wird auch die Verdrehung von A gegen B eine subjective Ausgleichung 
Bla 61*Uaren> km welcher nicht nur an Stelle des Both ein mit Both vermischtes 
> sondern auch an Stelle des Grau ein mit eben so viel Grau vermischtes 
au zu stehen kommt.
	        
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