Volltext: Der Fechner-Helmholtz‘sche Satz über negative Nachbilder und seine Analogien, Zweiter Theil (17)

Per Fechner-Helmholtz’sche Satz über negative Nachbilder u. s. Analogien. 421 
doch hei so verschiedenen Farbennuancen, dass zwar keine Auf¬ 
findung ganz genau des nämlichen Zahlenverhältnisses, wohl aber 
doch der Hauptriclitung in der Abweichung mit beliebigen 
gut gesättigten Farben von gleicher Helligkeit aufgefunden worden 
sein müsste, wenn jemals dergleichen Messungen über Unterschieds¬ 
schwellen angestellt worden wären. Trotz der vielen psychophysischen 
Untersuchungen überhaupt ist man aber um der allgemeineren Frage¬ 
stellung willen meist bei einfacheren Problemen stehen geblieben, 
nämlich der Bestimmung der Unterschiedsschwelle für Intensitäts¬ 
steigerungen, wie sie durch Beimischung der nämlichen Farbe ent¬ 
stehen, oder der Unterschiedsschwelle für die Beimischung der un¬ 
mittelbar benachbarten Farben und dergl. Auf Grund einer ganz 
speciellen psychologischen Fragestellung über »psychische Hemmungen« 
hat aber doch wenigstens G. Heymans1) in neuester Zeit gerade 
solche sog. »wechselseitige« Unterschiedsschwellen bestimmt, auf die 
es bei unserer Frage ankommt. Ohne dass ich hier auf eine Dis¬ 
cussion der psychologischen Yerwerthung der Resultate von H. ein- 
gehen wollte, will ich nur erwähnen, dass die »Hemmungsschwellen«, 
die H. für mehrere Farben in verschiedenen Intensitätslagen der 
»hemmenden« Beize auf sucht, rein phänomenologisch nichts anderes 
bedeuten, als die Unterschiedsschwellen für eine ebenmerkliche Bei¬ 
mischung der »gehemmten« Farbe zur »hemmenden« Farbe. Zudem 
hat H. glücklicherweise auch noch ausdrücklich mit möglichst an¬ 
genäherter Helligkeitsgleichheit der zu einander gemischten Farben 
gearbeitet, so dass sich seine Resultate noch besser mit der Ver¬ 
schiebung der unter sich gleich hellen Reactionsfarbe des Hellig¬ 
keitsverhältnisses ^loih etc. = 1 vergleichen lassen, wo dieser Vor- 
tl Grün 
zug des Grün und Blau besonders rein zur Geltung kommt. Aus 
Tab. I von H.’s Untersuchungen findet man nun in der That die 
ßbenmerkliche Verschiebung des reinen Blau nach Roth hin viel 
Srößer als die umgekehrte, und ebenso übertrifft die ebenmerkliche 
Verschiebung von Blau nach Grün und von Grün nach Gelb ihr 
^gentheil, wie es dem Vorzug der entsprechenden Nachbildwerthe 
p b ». H eymans, Untersuchungen über psychische Hemmung. Zeitschr. f. 
«ychol. u. Physiol, d. Sinnesorgane, XXI, S. 321 ff., 1899.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.