Volltext: Zur Theorie der Combinationstöne (17)

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Felix Krueger. 
großen Decime bis zur verminderten Quatuordecime (Mitte der 
3. Periode) D3 ; von hier bis zur Doppeloctave Dr Nun verfolge 
man diese Differenztöne rechnerisch durch die drei Perioden, und 
man erkennt sofort, dass sie jeweils am häufigsten, ja fast allein in 
die Lage kommen, mit anderen, ihnen naheliegenden Differenztönen 
zu verschmelzen. Diese (von mir rein empirisch festgestellte und 
genauer verfolgte) Thatsache entzieht der Stoßtontheorie 
ihre wichtigste Stütze. Sie erklärt, warum die Mehrzahl der 
Koenig’schen Angaben über die Intensitätsverhältnisse richtig sind, 
und warum diese richtigen Beobachtungen doch nicht das Geringste 
für die dualistische Beschreibung der Combinationserscheinungen be¬ 
weisen. D, fällt bei der kleinen Terz mit D5, bei der großen Terz 
mit D4, bei der Quarte mit D3, bei der Quinte mit 1\, D4 und D. 
zusammen. Zwischen Quinte und Octave begegnet D2 denselben 
Differenztönen in umgekehrter Reihenfolge. Er kreuzt zwischen 
Octave und großer Decime die Bahnen des D5 (None), D4 (verminderte 
Decime), Ds und D5 (große Decime). Ds trifft weiterhin, zwischen großer 
Decime und Duodecime mit denselben Differenztönen, zwischen 
Duodecime und verminderter Quatuordecime (2: 7) mit D5, I)i zu¬ 
sammen. Beim Intervall 3:11 ist I)i = ZI. Ganz entsprechend 
hörte Koenig bei allen großen Terzen und Quarten den tieferen 
»Stoßton« (D1=4 bezw. Dt=3) lauter als den höheren (DJ; ebenso 
bei der verminderten Septime 2048 + 3584 (D2=4 > DJ; bei der 
None c3 + d3 (D2=5 > Ds). Eine Octave tiefer notirt er für das¬ 
selbe Intervall nur den D2=5. Die stärksten Combinationstöne fand 
er, wie ich, bei der Quinte, der großen Decime und der verminderten 
Quatuordecime 2:7, wo alle unterhalb des Grundtones überhaupt 
möglichen Differenztöne auf dessen tiefere Octave sich vereinigen. 
Die in solcher Weise ausgezeichneten Klänge standen durchaus im 
Vordergründe der Koenig’schen Untersuchung. Nur in den tieferen 
Tonlagen berücksichtigte er auch ihre Verstimmungen. Aber seine 
schon erwähnte ungenaue Tonhöhenbestimmung ließ ihn auch hier 
den tiefen und lauten Differenzton überall mit dem unteren Sto߬ 
ton identificiren, während er thatsächlich in der Mehrzahl dieser Fälle 
nur Zwischentöne zwischen zwei benachbarten Differenztönen gehört 
haben kann. In der näheren Umgebung der Consonanzen sind auch 
diese Zwischentöne relativ verstärkt. In der ersten und zweiten
	        
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