Volltext: Zur Theorie der Combinationstöne (17)

Zur Theorie der Combinationstöne. 
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bezügliche Versuche mit besseren Hülfsmitteln angestellt werden, als 
sie mir gegenwärtig zur Verfügung stehen). 
Dass Koenig keinen zwischenliegenden Differenzton mit Sicher¬ 
heit hören konnte, beruht jedenfalls auf mehreren zum Theil rein 
technischen Umständen, wie sie im vorigen Oapitel hervorgehoben 
sind. Ungewöhnlich große Intensität des primären Klanges z. 33. 
raubt gerade den höchsten Differenztönen viel von ihrer Merklichkeit. 
Bei den von ihm vorzugsweise berücksichtigten einfachen Schwin¬ 
gungsverhältnissen werden sie von der harmonischen Verschmelzung 
aller Theiltöne betroffen. In der näheren Umgebung der consonanten 
Klänge wird ihre Deutlichkeit durch Schwebungen ungünstig beein¬ 
flusst, namentlich dann, wenn man die Tonlage der Schwebungen 
unbeachtet lässt, d. h. den verworrenen Gfesammteindruck in dieser 
Hinsicht nicht analysirt. 
Thatsächlich sind die zwischenliegenden Differenztöne nicht über¬ 
all leiser und weniger deutlich als die mit den Stoßtönen identischen. 
Und keineswegs sind diese immer am lautesten. Ich verweise auf 
meine zahlreichen Angaben über die Intervalle zwischen Octave und 
Doppeloctave (im Vorstehenden und 59, 568, 576, 584). In der 
dritten Periode tritt der hohe Dt im allgemeinen sehr zurück; aber 
hier überwiegt T)± die Stoßtöne [I).t und 1\) regelmäßig, wenn man 
von den Consonanzen und ihrer näheren Umgebung absieht. 
Koenig scheint die Möglichkeit eines Differenztones höherer 
als erster Ordnung selten erwogen zu haben. Niemals stellte er 
einem seiner Stoßtöne einen anderen als zum Vergleich gegenüber. 
Niemals hat er die Ablenkung bemerkt, die die meisten von ihm 
notirten Hauptcombinationstöne thatsächlich dadurch erfahren, dass 
ein nahegelegener Differenzton ganz oder theilweise mit ihnen ver¬ 
schmilzt. Die dadurch zugleich entstehende Verstärkung hat er 
zwar fast immer wahrgenommen, nicht aber ihre Ursache erkannt. 
Von den beiden primären Stoßtönen überwiegt nach Koenig (in 
Uebereinstimmung mit der Theorie der multiplen Schwebungen) je¬ 
weils der tiefere, d. h. abgesehen von den drei Mittelzonen, um die 
Quinte, große Decime und verminderte Quatuordecime 2:7, wo die 
Stoßtöne dem Einklang nahe und annähernd gleich stark sind, domi- 
niren nach Koenig oder ertönen allein: zwischen Prime und 
Quinte D,; von der Quinte bis zur großen Decime von der
	        
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