Volltext: Zur Theorie der Combinationstöne (17)

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Felix Krueger. 
Diese Beobachtung hat auch Koenig gemacht. Die Tliatsache findet 
sich in der Litteratur mehrfach angedeutet, z. B. bei Helmholtz 
(21, 255). Ferner sind nach meinen Ergebnissen jenseits der Octave 
die Stärkeunterschiede der gleichzeitig vernehmbaren Differenztöne 
im Vergleich zur ersten Periode geringer. Hier sind (59, 357) mit 
Ausnahme einiger enger Zwischendifferenztongebiete Dt und Zt, durch¬ 
schnittlich stärker und deutlicher als die D-Töne höherer Ordnung. 
Für die über eine Octave hinausgehenden Klänge ließ sich das nicht 
mehr allgemein behaupten. Namentlich ist in der dritten Periode 
(Duodecime bis Doppeloctave) der hohe, von 2 n bis 3 n aufsteigende 
Dl vielfach der leiseste Differenzton und nicht überall mit Sicherheit 
nachzuweisen. 
Alle nicht mit Stoßtönen zusammenfallenden, also alle hier 
zum Vergleich in Betracht kommenden Differenztöne liegen höher als 
der Grundton, zwischen den beiden Primärtönen. Solche zwischen¬ 
liegenden Differenztöne hat Koenig in seiner Hauptversuchs¬ 
reihe niemals bemerkt. In tieferer Tonlage hat er nur an Hülfs- 
gabeln von entsprechender Tonhöhe Schwebungen wahrgenommen. 
Dadurch kam er (23, 216) zu dem Schlüsse, »dass die Differenztöne 
in jedem Falle ganz außerordentlich viel schwächer sein müssen, als 
die Stoßtöne sind«. Obwohl durch meine Beobachtungen die that- 
sächliche Grundlage dieses Ergebnisses stark eingeschränkt wird (vgl. 
oben S. 210), habe ich bereits angegeben, dass zwischenliegende Dif¬ 
ferenztöne im allgemeinen auch relativ leiser und undeutlicher sind 
als Differenztöne derselben Ordnung innerhalb der ersten Periode, 
im Vergleich mit solchen höherer Ordnung. Sie sind vor allem 
schwieriger zu bemerken, entziehen sich leichter der Aufmerksam¬ 
keit. Das hat mannigfache besondere Ursachen und scheint einer 
allgemeinen Gesetzmäßigkeit des Empfindungslebens zu entsprechen. 
Bei drei primären Tönen verhält es sich für mein Ohr ganz analog. 
Schlage ich auf dem Claviere einen über die Octave hinausreichenden 
Zweiklang stark an und gebe gleichzeitig möglichst leise einen dritten 
Ton, so erscheint mir regelmäßig dieser dritte, wenn er zwischen 
den starken Tönen liegt, leiser und weniger deutlich, ja er wird eher 
unmerklich, als wenn er, gleichweit von einem der starken Töne ent¬ 
fernt, unter oder über dem Hauptzweiklange gelegen ist. (Analoges 
scheint mir im Gebiete des Hautsinnes obzuwalten. Doch müssten
	        
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