Volltext: Zur Theorie der Combinationstöne (17)

228 
Felix Krueger. 
Ich untersuchte 15 verschiedene Schwebungsarten hinsichtlich 
ihrer unmittelbaren Abhängigkeit von Obertönen. Es wurden nur 
solche Klänge ausgewählt, deren Schwebungen der Beobachter sicher 
und deutlich hörte; vorzugsweise diejenigen, hei denen nach früheren 
oder ad hoc eingeschobenen Versuchen die Schwebungen der betref¬ 
fenden Art am merklichsten waren. In höherer Tonlage kamen 
demnach im Durchschnitt frequentere Schwebungen zur Beobachtung 
als in der Tiefe. Aus den dargelegten technischen Gründen be¬ 
schränkte ich mich auf die Grundtöne 256, 512 und 1024. Die 
engeren Intervalle wurden sämmtlich in diesen drei Tonlagen vorge¬ 
legt; die weiteren nur mit den beiden ersten oder nur mit dem tief¬ 
sten Grundton, soweit eben mein Material an Stimmgabeln reichte. 
Von den ex hypothesi betheiligten Obertönen wurde immer nur einer 
ausgeschaltet, nämlich der des Grundtones ; auf ihn wurden alle sechs 
Röhren des Apparates abgestimmt. Dabei ist noch zu berücksichtigen, 
dass die Einstellung eines Interferenzsystems für einen Ton n gleich¬ 
zeitig für dessen ungerade Multiplen, 3 n, 5n u. s. f. gilt. Die Töne, 
für die der Interferenzapparat unmittelbar eingestellt wurde, waren 
nach dem Gesagten, wenn n die Schwingungszahl des Grundtons 
ausdrückt : 2n hei den verstimmten Octaven, 3 n bei der Quinte und 
Duodecime, 4 n hei der Quarte und Doppeloctave, 5n bei der großen 
Terz, großen Sexte und großen Decime, 6n bei der kleinen Terz, 
7 n beim Tritonus, hei der verminderten Septime 4: 7, der vermin¬ 
derten Decime 3: 7 und der verminderten Quatuordecime 2:7, 8 n 
hei der kleinen Sexte und der Undecime 3: 8. Die vollkommeneren 
von diesen (verstimmten) Consonanzen, bei denen die kritischen Ober¬ 
töne am tiefsten liegen, wurden am häufigsten und an den zahl¬ 
reichsten Beispielen untersucht, namentlich die Octave, Doppeloctave, 
Quinte und Duodecime. Hier kamen auch solche (stark ver¬ 
stimmte) Intervalle zur Beobachtung, bei denen die Schwebungen der 
Verschmelzungsgrenze nahe lagen und daher leise waren. In den 
Fällen, wo nicht, wie bei der Octave, Duodecime und Doppeloctave, 
der höhere Primärton den zweiten hypothetischen Schwebungston 
bildet, sondern einer seiner Obertöne, schickte ich zur Controlle auch 
beide Primärtöne durch den Interferenzapparat, wodurch bei 
schwachen Verstimmungen zweifellps auch der zweite — dem ersten 
nahe benachbarte — der kritischen Obertöne ausgeschlossen wurde.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.