Volltext: Zur Theorie der Combinationstöne (17)

Zur Theorie der Combinationstöne. 
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Die Schwingungszahlen der Obertöne, für die der Apparat im 
Folgenden praktisch verwendet wurde, lagen niemals unter 512, es 
handelt sich dabei fast ausnahmslos um Mul tip la von 256. 
Bei den Interferenzversuchen wurde ich regelmäßig durch einen 
Assistenten unterstützt, der auf einen kurzen Zuruf die Stempel der 
Ansatzröhren bis zu der vorher verabredeten Länge herauszog oder 
wieder auf 0 einstellte. Der Experimentator brauchte also seinen 
Platz an den Gabeln nicht zu verlassen, und Aenderungen am 
Apparat geschahen sehr rasch. Was hier, und ob überhaupt etwas 
geändert wurde, davon wusste der im dritten Zimmer befindliche 
Beobachter nichts. Er notirte schriftlich seine Wahrnehmungen hei 
»Stellung No. 1« »No. 2« u. s. f. Alle wirklich verschiedenen Stel¬ 
lungen des Apparats, darunter vor allem auch die Ausgangsstellung, 
wurden in bunter Reihenfolge mehrfach vorgelegt. Wo der Einfluss 
verschiedener Ohertöne nach einander untersucht wurde, enthielt dem¬ 
nach das Protocoll über zehn und mehr mit einander verglichene 
»Stellungen«. Als Beobachter wirkten abwechselnd alle geübteren 
Theilnehmer an meinen Versuchen, die Herren A., B., F., Me., Mö. 
und St. (A. und F. seltener) ; ich seihst übernahm öfter als sonst die 
Rolle des unwissentlich Beobachtenden. 
a. Ohertöne und Schwebungen. 
Bekanntlich können selbst sehr leise, ja unhörbare Töne noch 
Schwebungen verursachen. Für die bei allen verstimmten Consonan- 
zen von mir festgestellten Schwebungen kann man Obertöne direct, 
ohne Rücksicht auf ihre Differenztöne verantwortlich machen. Bei 
allen consonanten Zweiklängen fallen ja theoretisch mindestens zwei 
Obertöne zusammen, deren Tonhöhe man erhält, wenn man die 
Schwingungszahl des einen Primärtons mit der Verhältnisszalil des 
anderen multiplicirt (z. B. für die Quarte 300 : 400, die Ohertöne 
3 X 400 = 4 X 300). Man weiß, welche Bedeutung Helmholtz 
diesen Obertonschwebungen beimisst; und in der That kann man sie 
an obertonreichen Klängen gut beobachten. In meinen Fällen spricht 
schon die sichere, immer wiederkehrende Localisation der Schwebun¬ 
gen gegen diese Deutung. Immerhin war es nothwendig, sie experi¬ 
mentell zu prüfen.
	        
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