Volltext: Zur Theorie der Combinationstöne (17)

Zur Theorie der Combinationstöne. 
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Die Zweiklänge, für die Meyer die Ergebnisse vollständiger 
Analysen angibt (46, 193 ff.), wurden von Stimmgabeln auf Resonanz¬ 
kästen erzeugt und lagen alle innerhalb der ersten Intervallperiode. 
Darunter waren sieben, deren Verhältnisszahlen sich nur um eine 
Einheit unterscheiden, nämlich 4:5 (die Schwingungszahlen waren 
die entsprechenden Hunderter), 5:6 u. s. f. bis 9:10, und 16 : 17. 
Dazu kam die kleine Sexte 5 : 8 und die natürliche Septime 4:7. 
Bei allen diesen Klängen hörten Meyer und seine vier Beobachter 
je 3 bis 4 Differenztöne, von denen die überwiegende Mehrzahl 
den D-Tönen 1. bis 5. Ordnung entspricht. In zwei Fällen (4:5 u. 
5 : 6) notirt Meyer noch den Ton 2n' — n\ ferner bei 400 + 700 neben 
Dl und Dî=4 (stets gehört) noch für den Fall, dass n' stärker tönte, 
als n, 600 [2 nl * — 2n — Dm — 2 DJ und etwas schwächer 500 
[= 600 — D., = oder n' — D3 oder 4/s (2 n' — n)\. Da die Klänge 
ohne Fortleitung unmittelbar an den Gabeln beurtheilt wurden, bin 
ich geneigt, diese Töne [in der angedeuteten Weise] auf die Mitwir¬ 
kung von Obertönen zurückzuführen. Meyer lässt sie in seiner so¬ 
gleich zu erwähnenden Zusammenfassung außer Betracht. Ich selbst 
habe bei Stimmgabelzweiklängen der ersten Periode niemals solche 
zwischenliegenden Differenztöne beobachtet '). Bei 1600 + 1700 no¬ 
tirt Meyer neben Du D6 und einem Zwischenton der. Primärtöne den 
Ton 1000 [D. — 2D, (=2n' — 2n) ?]. Diese letzte Beobachtung 
kann ich nach meinen Erfahrungen mir nur schwer erklären. Bei 
der Undeutlichkeit und geringen Stärke der Differenztöne so enger 
Intervalle ist die Möglichkeit einer Täuschung wohl nicht ausge¬ 
schlossen. — In einem anderen Zusammenhänge (46, 188) erwähnt 
Meyer acht Stimmgahelzweiklänge mittlerer Tonlage (zwischen 387 
und 813), die stets die beiden ersten Differenztöne hören ließen. 
Einige Versuche mit drei zusammenklingenden Tönen bestätigten die 
schon von Scheibler und Helmholtz gesicherte Thatsache, dass 
ein Differenzton mit einem (dritten) Primärtone sowie mit einem 
Differenztone anderen Ursprungs schweben und einen neuen Diffe¬ 
renzton bilden kann. 
1) Neuerdings hält Meyer es ganz allgemein für wahrscheinlich, dass sub¬ 
jective Differenztöne, die zwischen den Primärtönen lägen, überhaupt nicht vor¬ 
kämen (51, 55).
	        
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