Volltext: Zur Theorie der Combinationstöne (17)

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Felix Krueger. 
— im zweiten Palle offenbar durch die Mitwirkung von Obertönen 
erreicht. Aber dem steht der Nachtheil gegenüber, dass von den 
feineren Combinationserscheinungen ihm ein großer Theil entgangen 
ist. Auf dieselbe Weise erklärt sich auch bei anderen Akustikern 
manches negative Ergebniss. 
Koenig theilt nichts darüber mit, wie er die herausgehörten 
Töne qualitativ bestimmte. Es hat den Anschein, als hätte er sich 
im allgemeinen darauf beschränkt, sie mit den Tönen der musikali¬ 
schen Leiter zu vergleichen. Die notirten Tonhöhen entsprechen, ana¬ 
log wie bei v. Blein und Hällström, mathematisch genau den er¬ 
warteten Stoßtönen. In der näheren Umgebung aller consonanten 
Intervalle sind in Wirklichkeit nicht die von Koenig angegebenen 
Töne, sondern mehr oder weniger davon abweichende zu hören, näm¬ 
lich Zwischentöne zwischen ihnen oder (in der Mehrzahl der Fälle) 
zwischen einem von ihnen und einem Differenzton höherer Ordnung. 
Die von Koenig wahrgenommenen Differenztöne sind thatsäch- 
lich im allgemeinen, als »charakteristische« nach unsrer Bezeichnungs¬ 
weise, lauter und deutlicher als die von ihm nicht bemerkten. Wo 
er die Stärkeverhältnisse der Töne angibt, stimmen seine Beobach¬ 
tungen größtentheils mit den (früher eingehend beschriebenen) meini- 
gen überein; noch besser hinsichtlich der relativen Intensität der 
verschiedenen Schwebungsarten. Ich komme hierauf im folgenden 
Capitel (Abschn. 3) zurück, wo ich auch zu der principiellen Unter¬ 
scheidung Koenig’s zwischen Stoßtönen und Differenztönen Stellung 
zu nehmen habe. 
Werthvolle Mittheilungen, die ich zum größten Theile bestätigen 
kann, macht Stumpf an zahlreichen Stellen seiner Tonpsychologie 
(32) über Schwebungen und Combinationstöne, namentlich über fei¬ 
nere Eigenthümlichkeiten ihrer Auffassung. Ich übergehe diese all¬ 
gemein bekannten Angaben hier ebenso, wie die zusammenfassenden 
Sätze der neueren Lehrbücher —- sie stützen sich sämmtlich auf die 
oben dargestellten Versuchsreihen; vielfach ist noch immer von »dem« 
Differenzton die Bede, worunter gewöhnlich der J\ verstanden wird 
— und wende mich noch in Kürze zu den beiden ausführlichen 
Monographien Max Meyer’s über unsern Gegenstand (46 und 47), 
weil dieser Akustiker aus seinen Beobachtungen theoretische Conse- 
quenzen von großer Tragweite zieht.
	        
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