Volltext: Die Theorie der Collectivgegenstände (17)

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Gotti. Friedr. Lipps. 
b. Induction. 
1st (A ; B) nicht deductiv erkennbar, so kann diese Beziehung 
nicht zum logischen Bereiche von A gehören : sie ist dem Begriff von 
A in der vorliegenden Form fremd. Die Erkenntniss von (A ; B) setzt 
daher eine veränderte Auffassung von A voraus, so dass an dem aus 
A entstandenen Al die fragliche Beziehung, die somit in Wahrheit 
eine Beziehung (A ; B) ist, haftet. Ist nun A an Stelle von A ge¬ 
treten, so gehört die Beziehung (A' ; B) entweder dem Begriff oder 
dem logischen Bereich von A an. Sie gehört zum Begriff von A, 
wenn sie unmittelbar zur Bestimmung von A dient. Sie gehört zum 
logischen Bereich von A', wenn A durch eine andere neue Beziehung 
{A1 ; C), die gleichfalls dem Begriff von A in der vorliegenden Gestalt 
fremd ist, bestimmt wird, und sodann (A'; B) aus (A; C) deducirt 
werden kann. Es ist aber Ä nichts anderes, als das durch die Be¬ 
zugnahme auf B oder C näher bestimmte A. Man kann darum A’ 
das mit B unmittelbar oder mittelbar in Beziehung gesetzte A nennen 
und sagen, dass die Beziehung (A\ B) den bereits vorhandenen Be¬ 
ziehungen beigesellt und in den Begriff von A oder in den logischen 
Bereich von A eingeführt wird. Eine solche Einführung nenne ich 
Induction. 
Es fragt sich nun, wie die veränderte Auffassung von A oder 
der Fortgang von A zu A oder die nähere Bestimmung von A durch 
Induction möglich ist. Um dies einzusehen, ist die Entstehung der 
Denkgegenstände zu berücksichtigen. 
Ein Denkgegenstand entsteht, indem das Denken an dem ur¬ 
sprünglich und schlechthin gegebenen Inhalte des Bewusstseins sich 
bethätigt. A kann daher ohne einen zu Grunde liegenden Bewusst¬ 
seinsinhalt und die an letzterem vollführte Denkarbeit nicht bestehen. 
Der Bewusstseinsinhalt und die Denkarbeit bilden die unumgängliche 
Voraussetzung für A. Ich will sie die Unterlage von A nennen. 
Demzufolge ist es möglich, statt auf den Begriff von A vielmehr auf 
die Unterlage von A sich zu stützen, um den Zusammenhang von A 
und B zu erschließen. Die Unterlage von A kann nämlich zugleich 
die Unterlage von B oder von einem in erkennbarer Beziehung zu B 
stehenden C sein, so dass, wenn A durch das Denken erfasst wird, 
zugleich B oder C zum Gegenstände des Denkens wird.
	        
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