Volltext: Die Theorie der Collectivgegenstände (17)

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Gotti. Friedr. Lipps. 
gemeinen unvermeidlichen Ungenauigkeiten in der Bestim¬ 
mung der Wahrscheinlichkeitswerthe und anderntheils die 
Möglichkeit des Vorkommens von Varianten mit geringen, 
der Beobachtung sich entziehenden Wahrscheinlichkeiten 
berücksichtigen. 
Durch die Aufstellung dieses Grundsatzes erhalten die zur Be¬ 
stimmung der O.G. tauglichen Methoden von vorn herein ein beson¬ 
deres Gepräge. Denn es ist zwar möglich, dass die Varianten aus 
dem Begriff von A deducirt oder durch eine willkürliche Eintheilung 
des Begriffsumfangs unzweideutig festgestellt werden können und nur 
die Wahrscheinlichkeitswerthe empirisch zu bestimmen sind; es ist 
ferner denkbar, dass auch die Wahrscheinlichkeiten völlig genau ge¬ 
funden werden können. Eine allgemein gültige Methode lässt sich 
aber auf die Annahme solcher besonderer Fälle nicht gründen. 
II. Die Bestimmung der Collectivgegenstände durch Mittelwerthe. 
§ 1. Die Collectivgegenstände als Objecte mathematischer 
Untersuchung. 
Die Aufgabe, aus den inductiv erkannten Wahrscheinlichkeiten 
der Varianten eines durch A bezeichneten C.G. eine für den C.G. 
gültige Erkenntniss zu gewinnen, bedarf einer genaueren Bestimmung, 
da es sich ebensowohl um eine den Inhalt wie um eine die Form von 
A betreffende Erkenntniss handeln kann. 
Der Inhalt von A beruht wesentlich auf den Beziehungen, welche 
den Begriff von A bilden und die Zugehörigkeit des A zu einem be¬ 
stimmten Wissensgebiete bedingen. Jede den Inhalt von A betreffende 
neue Erkenntniss wird daher gleichfalls jenem Wissensgebiete ange¬ 
hören. Ist z. B. A eine Pflanzen- oder Thierspecies, und werden die 
Wahrscheinlichkeiten ihrer Varianten unter verschiedenen klimatischen 
oder sonstigen Verhältnissen beobachtet, so kann man hierdurch einen 
etwaigen Einfluss des Klimas oder der sonstigen Verhältnisse auf A 
feststellen und eine Mehrung botanischer oder zoologischer Erkennt-
	        
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