Volltext: Die Theorie der Collectivgegenstände (17)

Die Theorie der Collectivgegenstände. 
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tive Erkennen der Wahrscheinlichkeit, dass ein Denkgegen¬ 
stand A als ein mit B verbundenes Ä auftritt: 
1. die unmittelbare Bestimmung der Begriffsumfänge 
von Ä und 4, deren Verhältnis den gesuchten Wahrschein¬ 
lichkeitswerth darstellt; 
2. die Bestimmung eines dem Begriffsumfange von A 
ähnlichen Tlieils; 
3. die Bestimmung von Elementen des Begriffsumfanges 
von A in hinreichend großer Zahl, wenn die Voraussetzungen 
für die Anwendung des Bernoulli’schen Theorems erfüllt 
sind, so dass aus n Systemen von je m Elementen der am 
häufigsten vorkommende Wahrscheinlichkeitswerth mit hin¬ 
reichender Sicherheit ermittelt werden kann. 
§ 7. Die Definition des Collectivgegenstandes. 
Bisher war nur von den beiden Möglichkeiten die Rede, dass der 
gegebene Denkgegenstand A sowohl das mit B verbundene A’ als 
auch das ohne B vorkommende A" sein könne. Von besonderen 
Fällen abgesehen, wird man jedoch eine größere Anzahl verschiedener, 
einander ausschließender Möglichkeiten ins Auge zu fassen haben. 
Dann wird A entweder als das mit Bt verbundene At, oder das mit 
A, verbundene A u. s. w., oder schließlich das mit Bn verbundene 
An auftreten, so dass im ganzen n Modificationen von A möglich 
sind und der Umfang des Begriffs von A aus den n Begriffsumfängen 
von A„ A,, ... An sich zusammensetzt. Die Anzahl n ist keiner 
Einschränkung unterworfen: sie kann jeden endlichen Werth 2, 3, 
•4 . . . oder auch einen unbegrenzt großen Werth annehmen. 
Einen solchen mehrerer oder beliebig vieler Modificationen fä¬ 
higen Denkgegenstand nenne ich, indem ich eine von Fechner1) 
1) Unter einem Collectivgegenstand versteht Fechner (Collectivmaßlehre, 
1897, S. 3) »einen Gegenstand, der aus unbestimmt vielen, nach Zufall variirenden 
Exemplaren besteht, die durch einen Art- oder Gattungsbegriff zusammengehalten 
werden«. Das Variiren der Exemplare bedeutet den Uebergang von einer Modi¬ 
fication zu einer anderen. Dass dies zufällig sein soll, wurde in die obige Be¬ 
stimmung nicht aufgenommen. Denn offenbar bedeutet das »zufällige« Yariiren 
ein »regelloses« Schwanken zwischen den verschiedenen Modificationen. Die An¬ 
ordnung der Exemplare innerhalb des Begriffsumfanges von A und die Art ihrer
	        
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