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G-ottl. Friedr. Lipps.
den Theil des Begriffsumfangs von A eine beliebige Mi¬
schung aus Elementen A' und A" verhindert und gerade
diejenige Mischung herbeigeführt wird, die genau oder mit
möglichster Annäherung das wirkliche, zwischen den Be-
griffsumfängen von Ä und A" bestehende Verhältnis»
wiedergibt.
Es sind aber auch anderseits Bedingungen denkbar,
durch welche bei der Bestimmung von einigen oder von
vielen, kurz von n aus je m Elementen bestehenden Theilen
des Begriffsumfangs von A die verschiedenen möglichen
Mischungen aus Elementen Ä und A" zwar nicht zu Gun¬
sten einer einzigen unterdrückt werden, wohl aber in einer
solchen gesetzmäßigen Anordnung auftreten, dass die¬
jenige Mischung, die das Verhältniss der Begriffsumfänge
von A' und Ä' genau oder am besten zum Ausdruck
bringt, am häufigsten vorkommt und hierdurch kenntlich
gemacht wird.
Die Bedingungen der ersten Art sind erfüllt, wenn der abgezählte
Theil des Begriffsumfangs von A dem Gesammtumfange ähnlich ist,
so dass er ein treues Abbild des letzteren ist. Dies ist möglich,
wenn der Begriffsumfang von A in zwei oder noch mehr Theile zer¬
fällt, die in ihrer Beschaffenheit und somit auch in den Verhält¬
nissen der jedem Theile zukommenden Elemente Ä und A" überein¬
stimmen. Es ist dann nur dafür Sorge zu tragen, dass das abgezählte
System von m Elementen einen solchen, dem Gesammtumfange ähn¬
lichen Theil wirklich darstellt, um die Gewähr zu haben, dass die
jenem System entnommenen Werthe
m — i i
P =-; 1 = ~
1 m m -
mit den gesuchten Werthen
r s
P = l’ q = l
ganz oder hinreichend nahe übereinstimmen. — Handelt es sich z.
B. um eine Wahrscheinlichkeitsbestimmung für eine Pflanze wie
Roggen oder Weizen, so darf man bei übereinstimmender Beschaffen¬
heit des Bodens und des Klimas annehmen, dass das eine Roggen-