Die Theorie der Colleetivgegenstände.
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niss, dass eine Beziehung zwischen Planet und Planetenbahn existire,
war somit vorhanden; nur die Gestalt dieser Bahn war unbekannt
und konnte nicht aus dem Begriff des Planeten deducirt werden.
Es musste darum eine möglichst einfache Curve gesucht werden, auf
der die beobachteten und berechneten Planetenörter liegen konnten.
Nachdem in der Ellipse diese Curve gefunden war, blieb kein Zweifel,
dass die Planeten nicht bloß für den Zeitraum, dem die Beobachtungen
angehörten, sondern immer eine elliptische Bahn beschrieben haben
und auch in Zukunft beschreiben werden, dass mithin die elliptische
Gestalt der Bahn ein für jeden Planeten gültiges, den Begriff des
Planeten ergänzendes Merkmal sei. — Wäre hingegen bei irgend
einer Stufe des astronomischen Erkennens die Annahme denkbar,
dass die Planeten lebende Organismen seien mit der Befähigung,
ihren Lauf willkürlich zu bestimmen oder wenigstens innerhalb ge¬
wisser Grenzen abzuändern, so würde aus der Bestimmung, dass zu
dieser oder jener Zeit die Planetenbahn eine Ellipse war, nur gefol¬
gert werden können, dass unter anderen Bahncurven auch die ellip¬
tische möglich ist. Und auch eine oft wiederholte Feststellung der
jeweiligen Bahncurve könnte nur erkennen lassen, ob die elliptische
Bahn häufig oder selten vorkommt und welche Wahrscheinlichkeit
für diese Ourvenform empirisch besteht. Ja selbst dann, wenn aus¬
nahmslos die Ellipse aus den immer und immer wieder angestellten
Beobachtungen sich ergeben würde, könnte man keine empirische
Gewissheit, sondern bloß einen der Gewissheit nahe kommenden,
hohen Grad empirischer Wahrscheinlichkeit für das Auftreten der
elliptischen Curve erhalten.
Handelt es sich anderseits um die Feststellung des physischen
Vorgangs, der (nach dem Princip des psychophysischen Parallelismus)
einer im Bewusstsein vorhandenen Empfindung als objectives Merk¬
mal zur Seite steht, so versteht es sich von selbst, dass nur ein
solcher Vorgang brauchbar ist, der sich der Empfindung eindeutig
zuordnen lässt, so dass einer Veränderung der Empfindung eine be¬
stimmte Veränderung des objectiven Thatbestandes entspricht. Dies
setzt überdies voraus, dass nicht noch ein anderer objectiver Vorgang
in ähnlicher eindeutiger Beziehung zu jener Empfindung steht.
Wünscht man also beispielsweise das Kennzeichen für die objective
oder physikalische Wärme zu finden, so muss sich an dem die