Volltext: Experimentelle Untersuchungen über Associationen (17)

Experimentelle Untersuchungen über Associationen. 
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nähme der Associationen richtete er sein Augenmerk sowohl auf die 
Auffassung des Reizwortes wie auf die Vorstellung, deren Zeichen 
das Reactionswort sein sollte. Dennoch macht seine Arbeit immer 
wieder den Eindruck, dass eine genügend vorsichtige Aufnahme der 
wirklich erfolgten associativen Vorgänge in sehr vielen Fällen nicht 
geschehen konnte. Denn er verlangt Reactionsworte und setzt im 
allgemeinen voraus; dass das Reactionswort diejenige Vorstellung be¬ 
zeichnen werde, »welche sich an die durch das zugerufene Wort ge¬ 
weckte Vorstellung zunächst anschloss « (I, S. 10). So steht denn 
auch das Reactionswort bei Bestimmung der Associationsformen durch¬ 
aus im Vordergründe und etwaige weitere Erklärungen der Versuchs¬ 
kinder können, wie es scheint, nur wenig limitiren (cf. die angeführten 
Protokolle). Zweitens sollen die Reactionsworte möglichst schnell 
ausgesprochen werden. Es muss das schädigend wirken auf das na¬ 
türliche Geschehen im Versuch und auf seine Beobachtung seitens 
der Vp. Unwillkürlich wir’d der Versuchsknabe Vorstellungsinhalte, 
mit denen sich leicht ein Wort verknüpfte, als »zuerst eingefallene« 
annehmen, seihst wenn es sich um einen secundären Bestandteil des 
B-Phänomens handelte [für einen Theil der Versuche von Z. selbst 
zugestanden D, S. 35] ; und schon auf das associative Geschehen 
selbst wird, wenn ich recht sehe, die Tendenz, einen Bewusstseins¬ 
inhalt schnell auszusprechen, den Einfluss haben, dass das Aussprech¬ 
bare stärker hervortritt. Endlich ist doch noch darauf hinzuweisen, 
dass jede »gezwungene Situation« —- und in einer solchen befindet 
sich ein Schüler unter den Augen des Herrn Professors, den Lippen¬ 
schlüssel am Munde, angewiesen möglichst schnell zu reagiren, doch 
gewiss — in den meisten Fällen eine »Einengung« des Bewusstseins 
zur Folge haben dürfte, die dem natürlichen Ablauf psychischen Ge¬ 
schehens ungünstig ist und es also erschwert, von der normalen 
Häufigkeit bestimmter Associationsformen das richtige Bild zu ge¬ 
winnen. 
So fällt denn auch, äußerlich angesehen, bei den Versuchen 
Aschaff enburg’s wie Ziehen’s die große Zahl von Associationen 
auf, die in kurzer Zeit geliefert und protokollirt wurden. Aschaffen- 
burg gewann in der Versuchsstunde (wenig mehr als 40 Minuten) an 
200 Associationen. Ziehen gibt keine Durchschnittszahl. Aber 
das als Beispiel S. 12 ff. angeführte Prqjnkoll, verglichen mit der
	        
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