Volltext: Ueber Mosso‘s Ergographen mit Rücksicht auf seine physiologischen und psychologischen Anwendungen (17)

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Robert Müller. 
mitwirkt, doch ließ die an sich wenig zuverlässige Palpation des 
Muskelbauches, zumal alle diese Muskelbäuche in der Gegend der 
Ellenbeuge und des Epicondylus medialis dicht gedrängt und einander 
zum Theile überdeckend zusammenliegen, kein sicheres Urtheil ge¬ 
winnen. Die Muskeln, welche mit ihren distalen Sehnen am Vorder¬ 
arm inseriren, können die Curve unmittelbar beeinflussen, indem sie 
den ganzen Vorderarm mit der Hand verschieben; es ist sehr schwer, 
ohne die Versuchsperson sonst zu stören und zu belästigen, diese 
Verschiebbarkeit auszuschließen. Eine Contraction des Brachialis 
internus und Biceps würde dann auf die Curve wie eine Verstärkung 
der Flexion wirken, die Wirkung der Tricepsgruppe würde sich als 
eine Verstärkung der Extension und Verminderung der Flexion dar¬ 
stellen. Ist aber der Unterarm unbeweglich fixirt, so kommt es 
schließlich hei höheren Belastungen (3000— 6000 g) und starker 
Anstrengung des Reagenten dazu, dass der Schultergürtel bewegt 
wird, und endlich, als äußerstes, dass Rotationsbewegungen in den 
Wirbelgelenken stattfinden. Dabei schließt die Versuchsanordnung 
eine definitive Ermüdung der höher segmentirten Muskeln aus, da 
diese nicht zur maximalen Contraction kommen können. So ist es 
möglich, dass man, wenn die Versuchsperson sich anstrengt, durch 
mehrere Minuten eine lange Reihe niedriger und constant hoher 
Erhebungen bekommen kann (man vergleiche den hinteren Abschnitt 
der vonMosso S. 141 abgebildeten Curve)1), die auf die Einwirkung 
jener proximal liegenden als Fingerbeuger gar nicht in Betracht 
kommenden Muskeln zu beziehen ist. Der Beweis dafür wurde direct 
geführt, indem in einem Versuche, bei dem ich selbst Versuchsperson 
war, durch kräftige isolirte Faradisirung des Flexor carpi ulnaris und 
Anconaeus quartus die Curve gewonnen wurde, welche Fig. 1 Tafel I 
abgehildet ist. Solche Versuche wurden noch des öfteren ausgeführt, 
um eine weitere Angabe Mosso’s zu prüfen, und ergaben stets ein 
gleichartiges Resultat. Bei Faradisirungsversuchen vom Medianus 
aus ergab sich noch etwas, was mit den vorstehenden Ausführungen 
übereinstimmt: es gelang nämlich durch Faradisirung vom Medianus 
aus durchaus nicht, Curven zu erhalten, die an Regelmäßigkeit und 
Arbeitsgröße die bei willkürlicher Coordination entstandenen erreichen, 
1) Ebenso Eig. 2 der beigeffigten Tafel I, die untere Curve.
	        
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