642 Alfred Köhler. Ueber die hauptsächlichsten Versuche einer mathemat. Formulirung etc.
also richtig und entspricht dem beabsichtigten Zweck. Es ist aber zu
bemerken, dass dieser Zweck auf künstlichem Wege erreicht worden
ist; man vermisst an der Müller’schen Formel die mathematische
Ableitung: die gegebene Umwandlung der Fechner’schen Formel ist
nichts anderes als eine mathematische Darstellung dessen, was man
in Worten so wiedergehen kann: Die Empfindung wird erfahrungs¬
gemäß für den Reiz E = E0 gleich Null, also kann man nicht ver¬
langen, dass die Fechner’sche Formel für E ■< E0 noch Geltung
habe. Es scheint indess von wenig Werth zu sein, das, was sich in
Worten so einfach und leicht verständlich wiedergehen lässt, erst
nachträglich, nachdem die eigentliche psychophysische Beziehung
schon hergeleitet ist, auf rein äußerliche Weise mathematisch zum
Ausdruck zu bringen; noch dazu durch eine so complicirte Formel,
wie es die Müller’sehe ist.