Volltext: Ueber die haupsächlichsten Versuche einer mathematischen Formulirung des psychophysischen Gesetzes von Weber (3)

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Alfred Köhler. 
Aus der Beziehung 1) schließt Langer, dass irund is nur 
Functionen sind von dem Ausdruck r + « (r, — r). Demgemäß 
wandelt er nun sein modificirtes Weber’sches Gesetz um in : 
2) Ar — kx [r + s [rx — r)]2 
Auch der letzte Schluss ist nicht richtig; denn aus 1) folgt zu¬ 
nächst nur, dass das Yerhältniss ^ eine Function des Ausdruckes 
r _|_ e — r) ist. Doch können wir hierüber hinwegsehen, da spä¬ 
ter nur dieses Yerhältniss in Betracht kommt und so diese Unrichtig¬ 
keit ohne Einfluss bleibt. 
Beiläufig bemerkt würde das ursprüngliche Weber’sche Gesetz 
dem Obigen entsprechend umzuwandeln sein in : 
Ar = x \r -f- e [rx — r)]. 
In 2) ist ausgedrückt, dass der eben merkliche Reizunterschied 
nicht von einem der beiden das Reizintervall bildenden Reize allein, 
sondern von beiden abhängt. Ganz ebenso verhält es sich mit dem 
entsprechenden Empfindungsunterschied. 
Es ist nun weiter nöthig, Reiz und Empfindung in Beziehung zu 
setzen. Fechner machte, wie wir wissen, die Annahme, dass den 
eben merklichen Reizunterschieden gleiche Empfindungsunterschiede 
entsprechen. Diese Annahme weist Langer als unhaltbar zurück; 
ihm scheint es wahrscheinlicher, dass die Empfindungsunterschiede 
mit der Größe der Reize wachsen, und als einfachste Annahme macht 
er die des proportionalen Wachsthums. Es sei hervorgehoben, dass 
auch hier wieder eine Ungenauigkeit in der Langer’sehen Darstel¬ 
lung besteht; nach derselben soll der Empfindungsunterschied pro¬ 
portional den beiden das entsprechende Reizintervall einschließenden 
Reizen gesetzt werden. Dies in eine Formel übersetzt würde lauten: 
A s — const, r. rx. 
Langer aber meint, dass As in der oben angegebenen Weise vom 
Ausdruck r + e [rx — r) abhängen soll, und setzt also : 
3) 4s — [r + e (rt — r)]. 
Substituirt man die Werthe 2) und 3) von Ar und As in die obige 
Beziehung 1), so folgt :
	        
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