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H. K. Wolfe.
liren, indem die nöthigen Bewegungen des Herausziehens und Hin¬
einschiebens der Ventile sich nach diesem Rhythmus gliederten.
Die Versuche wurden in folgender Weise durchgeführt: Ein Ton
wurde angegeben, und nach der voraus bestimmten Zeit wurde dann
entweder derselbe Ton wiederholt oder ein anderer, etwas höherer oder
tieferer angegeben. Die Zuhörer schrieben nun ihre Urtheile zunächst
nach den zwei Rubriken: gleich (==) und verschieden (e) nieder. Waren
die Töne ungleich, so konnte der zweite höher (o) oder tiefer («) als
der erste liegen, oder die Tonhöhe konnte zweifelhaft bleiben (z). Der
Tonunterschied betrug 4, 8 oder 12 Schwingungen in der Secunde
und blieb während einer Versuchsgruppe constant. Im Anfang
wurden bloß fünf verschiedene Tonhöhen benützt, die ich mit Buch¬
staben bezeichne, nämlich (7= 496 Schwingungen in der Secunde,
E = 408, G = 320, I = 232, L = 144.
Der erste oder Normalton wurde nach Belieben um 4 Schwing¬
ungen höher oder tiefer genommen, damit das Gehör sich nicht zu
sehr an bestimmte Töne gewöhnen sollte. Fünf einzelne Versuche mit
constantem Zeitintervall bilden eine Reihe, welche von C bis L, oder
umgekehrt, mit 10 Secunden zwischen den einzelnen Versuchen
durchlaufen wurde. Die Urtheile wurden dann neben dem wirklichen
Verhältniss notirt. Zehn oder mehr Reihen mit verschiedenen Zeit¬
intervallen nenne ich eine Gruppe. Wir begannen entweder mit dem
längsten Zeitintervalle oder mit dem kürzesten.
Die folgende Tabelle gibt die Summen der Ergebnisse der fünf
Tongebiete C—L für 10 Zeitintervalle bei einem eventuellen Unter¬
schied der zu vergleichenden Töne von 4 Schwingungen. Die beiden
ersten horizontalen Reihen bei jedem Beobachter enthalten die rich¬
tigen (r) und falschen (/) Fälle, wenn die objectiven Töne verschieden
waren; war der zweite Ton dem ersten gleich, so sind die richtigen
und falschen Fälle in der dritten und vierten Reihe angegeben. Es
folgen in fünfter Reihe die zweifelhaften Fälle, welche hauptsächlich
den ungleichen Tönen zufallen; zuletzt die Summe derjenigen Schät¬
zungen, bei welchen ein Unterschied der Töne, nicht aber die Rich¬
tung des Unterschieds bemerkt wurde (c).