Untersuchungen über das Tongedächtniss.
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Tabelle VIII.
Zeit
1
2
3
4
5
7
10
15
20
25
30
40
50
60
Versuch
946
966
946
953
926
928
879
832
818
832
751
680
643
616
L.
Berechnung
971
952
937
923
900
872
833
802
774
745
695
650
608
Versuch
927
424
888
878
858
841
816
824
778
752
757
741
709
612
W.
Berechnung
935
901
879
863
839
815
789
772
759
749
734
720
712
Das Yerhältniss der richtigen zu den falschen Fällen wird fol¬
gendes sein :
r k
f log« +C>
d. h. die Quotienten der richtigen und falschen Fälle sind den Loga¬
rithmen der Zeitintervalle umgekehrt proportional.
Auf der linken Seite der Tafel Y ist der nach der Formel berech¬
nete Gang durch die unterbrochenen Linien veranschaulicht. Abge¬
sehen von den schon erwähnten Abweichungen ist die Uebereinstim-
mung ziemlich genau. Die große Zunahme der falschen Fälle TY.’s
bei 60 Sec. ist nicht zu erklären. Versuche mit noch längeren Zeiten
zeigen weniger Unsicherheit ; wir dürfen also den Unterschied zwi¬
schen 50 und 60 Sec. bei W. als zu groß ansehen. Eine Wiederholung
der Versuche würde vielleicht Curven zwischen diesen beiden ergeben.
Die allgemeinen Formen der sieben Curven sind einander ähnlich.
b) Die größeren Abweichungen vom Gesetz.
Ich bin mir zwar bewusst, dass die vorliegenden Versuche nicht
Material genug bieten, um ein universales Gesetz der Periodicität
unseres Reproductionsvermögens aufzustellen. Wenn es überhaupt
ein solches Gesetz gibt, so ist dasselbe jedenfalls zugleich von indivi¬
duellen Bedingungen abhängig, ähnlich wie dies ja auch mit anderen
bekannten periodischen Lebensvorgängen 1), Schlaf, Athmungs-und
1) Wundt, Phys. Psych. II, S. 359.