Volltext: Ueber die Anwendung der Methode der mittleren Abstufungen auf den Lichtsinn (3)

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Alfr. Lehmann. 
jeder Scheibe wurde ein Paar Doppelsectoren aus derselben Art Carton¬ 
papier mit dem Eadius = 10 cm und dem Centriwinkel von 90° her¬ 
gestellt (Fig. B). Von solchen zwei Doppelsectoren war der eine unge¬ 
färbt, während der andere mit demselben schwarzen Farbstoffe, welcher 
für die Scheiben benutzt worden, angestrichen war. Wenn nun z. B. 
ein schwarzer Doppelsector vor einer Scheibe an dieselbe Achse auf¬ 
gesetzt wurde, so ließ sich also die Helligkeit der rotirenden Scheibe 
innerhalb der Grenzen 360° schwarz und 180° schwarz +180° weiß 
verändern, je nachdem man denselben größere oder kleinere Theile 
des weißen bedecken ließ. Und auf dieselbe Weise konnte man alle 
möglichen Comhinationen innerhalb 180° schwarz -f- ISO0 weiß und 
360° weiß dadurch hervorbringen, dass der weiße Doppelsector ganz 
oder zum Theil die schwarzen Sectoren der Scheibe bedeckte. Auf 
der Rückseite der Scheiben war eine Gradeintheilung angebracht, die 
eine einfache und genaue Einstellung einer jeden geforderten Combi¬ 
nation von weiß und schwarz zuließ. Um von hinten die Stellung des 
Doppelsectors sehen und so die entsprechende Zahl der Grade ablesen 
zu können, war dieser mit einem kleinen Vorsprung versehen, der 
über die Scheibe hinausragte (F, Fig. B). Die Gradeintheilung war 
natürlich mit der möglichst großen Genauigkeit ausgeführt, und da 
1° eines Cirkels mit 10 cm Radius, lineäi; gemessen, ungefähr 1,7 mm 
ist, so ließen sich auch noch leicht halbe Grade ablesen. 
Um uns vor Veränderung der Beleuchtung von Tag zu Tag zu 
sichern, wurden die Versuche im Dunkelzimmer bei künstlicher Be¬ 
leuchtung, deren Wahl uns indessen Schwierigkeiten machte, ausge¬ 
führt. Von Normalkerzen kann vielleicht angenommen werden, dass 
sie eine constante Lichtstärke besitzen, wenn die Luft vollständig ruhig 
ist; eine Bewegung aber, welche die Flamme zum Flackern bringt, 
muss nothwendig eine unebene Schmelzung des Stearins und damit 
eine Veränderung der Lichtstärke hervorrufen. Diese Beleuchtung 
musste deshalb ohne nähere Prüfung gleich aufgegeben werden. Die 
Moderateuriampen (Oellampen), welche bei früheren Versuchen im 
Laboratorium gute Dienste geleistet hatten, waren leider untauglich 
geworden, und da also neue angeschafft werden mussten, zog ich Pe¬ 
troleumlampen vor, die leichter als die Oellampen in Ordnung gehal¬ 
ten und regulirt werden können. Für unsere besonderen Zwecke ließ 
ich zwei cylindrische blecherne Behälter 10 cm hoch und 12 cm i®
	        
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