Ueber die Anwendung dec Methode der mittleren Abstufungen auf den Lichtsinn. 533
außerordentlich verschieden waren. Im einen Falle wird die va¬
riable Scheibe nämlich nur mit einer solchen verglichen, die dieselbe
Helligkeit hat, in dem anderen Falle dagegen wird sie mit zwei von
sehr verschiedenen Helligkeiten verglichen. Man kann sich also nicht
darüber wundern, dass der Contrast in beiden Fällen verschiedene
Stärke annimmt, wenngleich alle übrigen Verhältnisse gleich sind.
Hieraus folgt aber, dass der Weg, auf welchem wir gesucht haben den
Contrast zu eliminiren, nicht zum Ziele führt. Denn man muss die
Größe des Contrastes, und Æ2, genau kennen, damit die Elimination
mittelst Gleichung 3 und 4 ausgeführt werden kann. Diese Werthe
können aber, wie gesagt, nur annähernd gefunden werden, weil die
Versuchsanordnung, welche bei der Methode der mittleren Abstufungen
Anwendung findet, nicht unverändert zur Bestimmung der Größe des
Contrastes gebraucht werden kann, und werden die nöthigen Aende-
rungen gemacht, so verändert sich auch die Größe des Contrastes.
Unser Resultat, die Brauchbarkeit der Methode der mittleren Ab¬
stufungen betreffend, ist also ein vollständig negatives. Es ist darge-
than worden, dass der Contrast bei dieser Methode einen wesentlichen
Einfluss ausübt, und dass er nicht in irgend einer Weise aus den Ver¬
suchsresultaten eliminirt werden kann, woraus folgt, dass diese keine
sichere Auskunft über die Gültigkeit des Weber’schen Gesetzes geben
können. Es bleibt also nur der einzige, schon früher erwähnte Aus¬
weg übrig, mittelst der Versuchsanordnung den Contrast auszuschei-
-den, indem auch die variable Scheibe gegen einen Hintergrund ge¬
sehen wird, welcher immer dieselbe Helligkeit wie die Scheibe selbst
hat. Und zugleich müssen die drei Scheiben eine solche Entfernung
von einander haben, dass ein gegenseitiger Contrast ausgeschlossen
ist. Inwiefern man auf diesem Wege das Ziel erreichen kann, oder ob
man auch hier auf unerwartete Schwierigkeiten stößt, wird eine spätere
Untersuchung zeigen.