Volltext: Ueber die Anwendung der Methode der mittleren Abstufungen auf den Lichtsinn (3)

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Alfr. Lehmann. 
für die angewandte Beleuchtung Gültigkeit, denn indem die Beleuch¬ 
tung variirt, wird auch die Größe von J verändert, während übrigens 
sämmtliche Verhältnisse constant bleiben. Bei einer geringeren Be¬ 
leuchtung würden die Maximalwerte des positiven und negativen 
Contrastes sich einander mehr genähert, hei höherer Beleuchtung mehr 
von einander entfernt haben. Hieraus lernen wir also, dass man den 
absoluten Größen des Contrastes (durch 1 gemessen) keine beson¬ 
dere Bedeutung zuschreiben darf, weil diese Größen von der willkür¬ 
lich gewählten Beleuchtung abhängig sind; die oben dargestellten 
Gesetze dagegen können wohl allgemeine Gültigkeit beanspruchen, da 
sie nicht die absolute Größe von , sondern nur deren Varia¬ 
tionen mit J und r betreffen. 
Wir werden uns bei diesen Contrastgesetzen nicht länger auf¬ 
halten, weil sie zu unserer Hauptaufgabe in einem ziemlich entfernten 
Verhältniss stehen und außerdem auf Grundlage der hier vorliegenden 
Untersuchungen keiner erschöpfenden Darstellung unterzogen werden 
können. Dagegen werden wir den unterbrochenen Faden der Unter¬ 
suchungen jetzt wieder aufhehmen, da wir die nöthigen Mittel gefun¬ 
den haben, um die Frage zu beantworten, bei welcher wir stehen 
blieben. 
4. Die Elimination des Contrastes. 
Die Versuche über die Methode der mittleren Abstufungen hatten 
bestimmte Abweichungen vom Web er’sehen Gesetze ergeben, und es 
fragte sich, ob diese Abweichungen auf eine nicht strenge Gültigkeit 
des Gesetzes deuteten, oder aber ob sie möglicherweise von der Ver¬ 
suchsanordnung herrühren könnten. Wenn nämlich der positive und 
negative Contrast unter den gegebenen Verhältnissen nicht gleich 
stark wäre, so mussten Abweichungen vom Weber’schen Gesetze 
nothwendig hervortreten, selbst unter der Voraussetzung der vollstän¬ 
digen Gültigkeit desselben, und wenn besonders der negative Contrast 
der stärkere wäre, musste man zu große Zahlen finden, eben so wie 
unsere Versuche sie ergeben haben. Die Bestimmungen des Contrastes 
zeigen nun, dass diese letztere Erklärung im höchsten Grade 
wahrscheinlich ist. Denn die hei den beiden Untersuchungen ange
	        
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