Ueber die Anwendung der Methode der mittleren Abstufungen auf den Lichtsinn. 521
keiten, thierischer Gestalten u. dergl. enthalten. Diese verdeckten
Bildnisse als solche wahrzunehmen, ist nicht leicht; hat man sie aber
erst einmal entdeckt, so treten sie hei jeder späteren Betrachtung
gleich hervor. In derselben Weise scheint es mit den Contrasterschei-
nungen zu gehen. Wenn man sie einmal entdeckt hat, so wird man
sie später da wahrnehmen, wo sie hervortreten können, und außerdem
wahrscheinlich mit einer von individuellen Verschiedenheiten unab¬
hängigen Stärke; derjenige aber, der sie noch nicht gewahr geworden
ist, wird ihre Gegenwart kaum ahnen. Diese Hypothese, anders kann
man sie wohl vorläufig nicht nennen, kaijn vielleicht auch erklären,
wie es den Beobachtern D elb oeuf’s möglich gewesen ist, das Ver-
hältniss zwischen den Helligkeiten der drei Ringe unter solchen Um¬
ständen zu schätzen, wo geübtere Beobachter kaum eine sichere Mei¬
nung ausgesprochen hätten.
Dem Obigen zufolge wird also nur eine einzige für beide Beob¬
achter gemeinschaftliche Reihe von Werthen anzugeben sein. Diese
Werthe zerfallen natürlich in 12 Gruppen, den 12 verschiedenen
Hintergründen entsprechend, welche den Contrast hervorgerufen
haben, und in jeder Gruppe sind so viele Versuche ausgeführt, als die
Zeit zuließ, oder aber es uns nöthig schien, um die verschiedenen Ge¬
setze deutlich nachweisen zu können. Ueber jeder Gruppe ist die Hel¬
ligkeit des inducirenden Hintergrundes angegeben. Der Genauigkeit
wegen sind übrigens in den mit r überschriebenen Columnen die bei
den Versuchen gefundenen Gradzahlen des weißen Sectors mit den
daraus berechneten Helligkeiten verzeichnet ; um aber nicht die Ta¬
bellen mit Zahlen zu überladen, ist überall die ergänzende Zahl der
Grade schwarz weggelassen. Wenn so z. B. gleich in der ersten
Reihe der ersten Gruppe 0°W= 1,00 steht, so erhält dies augen¬
scheinlich erst dann einen Sinn, wenn man zu 00 W die Gradzahl
des schwarzen Sectors hinzugefügt und 0° W + 360° S = 1,00 liest
u. s. w.