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Alfr. Lehmann.
eckiger Rahmen, in welchem die gemalten Hintergründe aufgehangen
werden konnten, am Ende des Tisches befestigt, wo die Rotations¬
apparate mit den Scheiben standen. Die Apparate wurden nun so auf¬
gestellt, dass die Scheiben in kaum 1 cm Entfernung von den Hinter¬
gründen rotirten. Der Abstand zwischen den Centren der beiden
Scheiben wurde gleich 32 cm gesetzt, wobei die Entfernung ihrer
Ränder gleich 12 cm wurde ; wegen der großen Entfernung des Beob¬
achters war es noch in dieser Stellung sehr leicht die Scheiben zu ver¬
gleichen, und ein Contrast der beiden Scheiben, welcher nur die
Verhältnisse verwirrt hätte, war dabei ausgeschlossen. Die beiden
Hintergründe stießen in einer geraden Linie zusammen, welche in der
Mitte zwischen den beiden Scheiben verlief, und umgaben übrigens
diese in einer bedeutenden Breite auf allen Seiten. Nur unten er¬
streckten sie sich wegen der Construction der Apparate kaum einige
Centimeter unterhalb des Centrums; da aber die Beobachter immer
die früher erwähnte Stellung einnahmen, bei welcher die untere Hälfte
der Scheiben verdeckt war, so haben fremde Contrastwirkungen über¬
haupt nicht stattfinden können. Endlich muss noch erwähnt werden,
dass die Lampen bei diesen Versuchen den zwei Scheiben gerade gegen¬
über standen, so dass sie von rechtwinkelig einfallendem Lichte be¬
leuchtet wurden. Dadurch wurden die Schatten der Scheiben auf den
Hintergründen unsichtbar für den Beobachter, der natürlich wie früher
hinter den Lampen saß.
Unsere ersten Versuche gingen darauf aus, die Helligkeit der ver¬
schiedenen Hintergründe zu bestimmen Wenn ein solcher Hinter¬
grund in dem Rahmen hinter einer Scheibe angebracht wurde, so war
es leicht möglich, die Größe des weißen Sectors zu finden, bei welcher
die Scheibe und der Hintergrund verschmolzen. Um auch hier alle
Fehlerquellen zu beseitigen, wurden die Versuche systematisch, durch
auf- und absteigende Reihen, ausgeführt und die mittleren Werthe der
so gefundenen Größen als die richtigen betrachtet. In Tab. VII gebe
ich diese mittleren Werthe an und zugleich die daraus berechneten
Helligkeiten mit schwarz als Einheit. Da wir nämlich nicht direct mit
den gefundenen Gradzahlen operiren können, weil wir auch das vom
Schwarzen reflectirte Licht berücksichtigen müssen, so werde ich hier
und ebenso später die mittelst Gleichung (1) berechneten Helligkeiten
angeben. Wo also nicht eben von Gradzahlen die Rede ist, sondern