Volltext: Ueber die Anwendung der Methode der mittleren Abstufungen auf den Lichtsinn (3)

Ueber die Anwendung der Methode der mittleren Abstufungen auf den Lichtsinn. 515 
In den ersten drei Columnen sind die Werthe von d, v und die 
daraus unter Voraussetzung der Gültigkeit des Weber’ sehen Gesetzes 
berechneten Werthe von h aufgezeichnet. Die Tabelle zerfällt übrigens 
in zwei Hauptabtheilungen, die erste und dritte Versuchsreihe De 1- 
bo euf’s enthaltend. Der Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen 
besteht nur darin, dass die erste bei Tageslicht, die andere bei der 
Beleuchtung einer Kerze, in 25 cm Entfernung vom Apparate aufge¬ 
stellt, ausgeführt worden ist; der Beobachter ist in beiden Fällen die¬ 
selbe Person. In jeder der Gruppen sind die mittleren Werthe der ex¬ 
perimentell gefundenen Werthe von h aufgezeichnet; diese mittleren 
Werthe sind indessen nicht die in den Originaltabellen D e lb o e uf’s an¬ 
gegebenen, sondern die von Müll er angeführten, in Bezug auf Rech- 
nungsversehen corrigirten Zahlen.1) Ferner ist für jede Versuchsgruppe 
der mittlere Fehler der gegebenen Werthe von h angeführt, d. h. der 
mittlere Werth derjenigen Größen, um welche die innerhalb der betref¬ 
fenden Versuchsreihe erhaltenen Einzel werthe von h von ihrem in der 
Tabelle angeführten Mittelwerthe abwichen. Endlich sind in der drit¬ 
ten Spalte der beiden Hauptgruppen die Größen ~ — h , d. h. die 
Differenzen zwischen den berechneten und den gefundenen Werthen 
von h angegeben. Betrachten wir jetzt diese Differenzen, so zeigt es 
sich, dass dieselben in der zweiten Gruppe alle positiv sind, was also 
anzeigt, dass die berechneten Werthe von h größer als die gefundenen 
sind — ganz mit unseren Erwartungen übereinstimmend. In der ersten 
Gruppe dagegen gibt es eben so viele negative wie positive Differen¬ 
zen, so dass unsere theoretischen Erwägungen hier nicht stichhaltig 
zu sein scheinen. Nun ist indessen die erste Gruppe durchgängig un¬ 
genauer als die zweite, welches daraus ersehen wird, dass in jener die 
mittleren Fehler größer als in dieser Gruppe sind, und außerdem muss 
die Beleuchtung im ersten Falle (Tageslicht) nicht unbedeutend von 
derjenigen des zweiten Falles abgewichen sein. Die größere Un¬ 
genauigkeit führt natürlich mit sich, dass man nicht dasselbe Gewicht 
auf die Resultate der ersten wie auf diejenigen der zweiten Gruppe 
legen kann, und in Betreff der Intensität der Beleuchtung hat Del- 
1) Grundlegung der Psychophysik p. 96. 
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