Ueber die Anwendung der Methode der mittleren Abstufungen auf den Lichtsinn. 507
sein warum die für die Combination », h, d gefundenen Werthe
sieh in dem einen Falle denjenigen für », d. h, in dem anderen den
für d, », h gefundenen nähern: die verschiedenen Resultate werden
vom ungleichen Einfluss des Hintergrundes in den zwei Fällen her¬
vorgerufen. Auf der anderen Seite werden die Contraste der variablen
Scheibe gegen die dunkle Scheibe und Wand bei der Stellung », d, h
einander gegenseitig verstärken, deshalb werden die Werthe hier sehr
verkleinert. — Aus diesen zwei Versuchsreihen lernen wir also, dass
unsere Methode über die Gültigkeit des Weber’schen Gesetzes keine
Auskunft zu geben im Stande ist, wenn nicht entweder der Contrast
gegen den Hintergrund ganz aufgehoben, oder sein Einfluss aus den
Resultaten eliminirt werden kann. Das erste Verfahren aber fordert als
nothwendige Bedingung, dass jede der drei Scheiben gegen einen Hin¬
tergrund von ihrer eigenen Helligkeit gesehen wird. Für die Scheiben
d und h ließ sich dies leicht erreichen, weil sie in jeder Versuchsreihe
constant sind; in Betreff der variablen Scheibe dagegen würde es
sicher mit großen praktischen Schwierigkeiten verbunden sein, da man
den Hintergrund immer ganz wie die Scheibe variiren müsste. Um
dieser Schwierigkeit zu entgehen, schlug ich einen anderen Weg ein,
von welchem ich annehmen durfte, die nöthigen Mittel für die Elimi¬
nation der Contrast Wirkung aus den Resultaten erreichen zu können.
Wenn jede der Scheiben d und h gegen einen Hintergrund von ihrer
eigenen Helligkeit gesehen wird, so ist für sie der Contrast aufgeho¬
ben. Und wenn dann die variable Scheibe in einer Versuchsreihe mit
d, in einer anderen mit h einen gemeinschaftlichen Hintergrund hat,
so darf man vermuthen, dass sie in letzterem Falle eben so viel zu
dunkel als sie in ersterem Falle zu hell erscheinen wird. Aus dem
mittleren Werthe zweier solcher Versuchsreihen wird also wahrschein¬
lich die Contrastwirkung des Hintergrundes eliminirt sein.
Diese Versuchsanordnung würde zugleich den Vortheil haben,
dass eine Untersuchung der drei verschiedenen Stellungen der Schei¬
ben überflüssig würde ; es würde genügen, die Combination cf, », h zu
berücksichtigen. Denn die Möglichkeit einer Elimination des Con¬
trastes in der angegebenen Art fußt auf der Voraussetzung, dass die
variable Scheibe gleich große Contraste mit den beiden Hintergründen
bildet, gegen welche sie gesehen wird. In wiefern diese Voraussetzung
richtig ist, wissen wir natürlich nicht; erst eine genauere Untersu-