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James McKeen Cattell.
Stelle entweder nichts oder eine weiße Fläche. Im zweiten Fall hob
er seine Hand so rasch als möglich, im ersten ließ er den Schlüssel
geschlossen, und die Uhrzeiger bewegten sich weiter, bis der Ahlesende
das Uhrwerk anhielt. Jede Reihe umfasste 26 Versuche, das weiße
Licht kam darunter 13mal vor. Da nur im letzteren Falle Zeiten ge¬
messen wurden, so sind in der folgenden und den späteren Tabellen
dieses Abschnittes die Mittel nur aus 13 Versuchen (die corrigirten
Mittel aus 10) genommen. Es ist ersichtlich, dass, wenn der Reagi-
rende sich bemüht, die Reaction möglichst schnell auszuführen, er
leicht die Hand heben kann, auch wenn der Eindruck nicht da ist.
Wenn das oft vorkommt, sind die gemessenen Zeiten nicht richtig,
sondern zu kurz. Größere Fehler dieser Art würden sich aber an dem
Eintreten falscher Reactionen in der Versuchshälfte, wo kein Licht¬
eindruck stattfand und daher die Reaction unterbleiben soll, verrathen
müssen. In den vorliegenden Versuchen kamen solche falsche Reactionen
kaum vor, außer wenn der Iteagirende gestört war, oder wenn die zu
unterscheidenden Eindrücke einander sehr ähnlich waren (z. B. bei Unter¬
scheidung von Buchstaben die Zeichen E und F). Im ersten Falle wird
der Mittelwerth nicht ernstlich beeinflusst, da es ebenso wahrscheinlich
ist, dass die Reactionen gegen den richtigen Werth zu groß als dasssiezu
klein geworden sind. Im zweitenFalle lässt sich annehmen, dass die von
mir angegebene Methode, einen corrigirten Mittelwerth anzugeben, alle
vorzeitigen Reactionen ausschließt. Ich gebe übrigens in den Tabellen
die Zahl der falschen Reactionen mit an, ') was v. Kries und Auer¬
bach, Merkel u. A. unterlassen haben.
Die Tabelle XII gibt die Zeitdauer an für die Unterscheidung
einer weißen Fläche und die darauf folgende Reaction. Die einfache
Reactionszeit' für B. und C. beträgt ungefähr 150 <r. Demnach ist
(indem ich, wenn auch nicht ohne Bedenken, annehme, dass die
schon in der einfachen Reaction vorkommenden Vorgänge hier wie
dort dieselbe Zeit erfordern) die Zeit, welche nach dem Eintritt des
Nervenimpulses in das Gehirn vergeht, bis eine Lichtempfindung
entsteht, und bis weiterhin ein Willensimpuls vorbereitet und wach
1) Die unter F. R. (Tab. XV ff.) gegebenen Zahlen sind nicht etwa Mittel, son^
dem geben die Gesammtzahl der falschen Reactionen an, welche in den darü e
derselben Spalte angeführten Reihen der Tabelle überhaupt vorgekommen sin