Der Entwickelungsgang der Leibniz’schen Monadenlehre
bis 1695.
Von
David Selver.
(Schluss.)
Zweiter Abschnitt.
Erste Analyse des Substanzbegriffes in negativer Richtung.
Erstes Capitel.
Entscheidender Widerspruch gegen den Cartesianischen Körperbegriff.
Derjenige Satz, durch welchen Leibniz in der für die Ausbildung
seines späteren Substanz- und Monadenbegriffes entscheidendstenWeise
über Cartesius hinausging und den er demselben später bei der Ein¬
führung seines Systems immer wieder von Neuen entgegenstellt, i'st m
der Behauptung enthalten, dass das Wesen des Körpers nicht in sei^_
ner Ausdehnung bestehe. Der Gegensatz, der schon in der Hypothesis
physica in der abweichenden Auffassung des Continuums als eines
discret Getheilten hervorgetreten war, verblieb innerhalb der physi¬
kalischen Theorie und hatte, wie wir sahen, zunächst keine weiteren
Consequenzen für die metaphysisch-ontologische Bestimmung des
Substanzbegriffes. Es handelte sich lediglich um die Frage nach der
Art, wie die Vertheilung der Materie im Raum zu denken sei. Dass
aber das Wesen eines jeden materiellen Punktes, bezn.
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der Materie, in der Eigenschaft des Ausgedehntseins
stehe, war, wie wir sahen, eine Leibniz mit Cartesius gemeinsame