Psychometrische Untersuchungen.
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nahm6 sprechen, dass, längere Uebung und annähernde Constanz der
Zwischenzeit zwischen Vorbereitung und Reiz vorausgesetzt, Apper¬
ceptions- und Willensprocesse in der Reactionszeit nicht mehr ent¬
halten sind. Es ist also nicht nothwendig, den Reiz wahrzunehmen,
damit das motorische Centrum erregt werden kann , und der Willens¬
act geht in diesem Falle bereits vor sich , ehe der Reiz ankommt, und
besteht darin, dass er die in Betracht kommenden Theile des Gehirns
in Bereitschaft setzt.
Reactionszeit kleiner zu machen, in einer starken Anspannung der Aufmerksamkeit«
bestehe, scheint er von der Ansicht auszugehen, als oh die kürzeren Zeiten, welche
die Versuchsperson in hypnotischem Zustande lieferte, ein Beweis dafür wären, dass
dieser Zustand auf größerer Anspannung der Aufmerksamkeit beruhe. Die Schlüsse,
welche man aus den Versuchen ziehen sollte, sprechen aber gerade für das Gegen-
theil. Die Person lieferte in normalem Zustande außergewöhnlich lange Zeiten
(338 ff); sie empfand also vielleicht erst den elektrischen Schlag und führte darauf
die Bewegung durch einen willkürlichen Act aus. Wenn sie hypnotisirt war, war
ihre Intelligenz mehr oder weniger paralysirt und die (immer noch lange) Reaction
wurde mehr automatisch. Die Versuche mit dieser einen Person dienen also ge¬
rade dazu, die Annahme von Bain und Hammond zu unterstützen, dass im hypno¬
tischen Zustande die Thätigkeit der Großhirnrinde aufgehoben sei, während Prof.
Hall umgekehrt sagt, dass sie diese Theorie »sicherlich nicht unterstützten«.
2) Ich glaube, dass oft Unregelmäßigkeiten in den Apparaten auf Rechnung
der Aufmerksamkeit gesetzt worden sind.
(Fortsetzung folgt im nächsten Heft.)