262
David Selver.
in minoribus, quae, si in infinitum progrediantur, quod certe possi-
bile est, cum continuum sit divisibile in infinitum, quaelibet atomus
erit specierum quidam velut mundus, et dantur mundi in mündig in
infinitum. Quae qui profundius considérât, non poterit non exstasi
quadam abripi ad mirationis transferendae in rerum autorem a.
Indess ist der Unterschied von »species« und »créature«, welche in
den angeführten Stellen als Elemente des Unendlichkleinen bezeichnet
werden, wohl zu beachten, abgesehen davon, dass diese in ihrer Be¬
deutung für die Genesis des Monadenbegriffes ebenfalls vielfach über¬
schätzte, und daher ihrem Sinne nach missverstandene Stelle in dem
Zusammenhang der Theoria motus concreti viel harmloser erscheint als
in der Isolirtheit eines aus dem Texte gerissenen Citâtes. Doch würde
es hier zu weit führen, wollten wir jenen an sich etwas wunderlichen
Ausführungen folgen. Die Ausdrücke »species« und »créature« bezeich¬
nen in der That die ganze Kluft zwischen dem Standpunkt
der Hypothesis physica und dem der späteren Monaden¬
lehre. Es ist dies nämlich die Kluft, die zwischen einer Weltauffassung
besteht, welche in allen Gebilden der Natur wesentlich
eine, wenn auch feinere und complicirtere Zusammen¬
setzung und Bewegung von stofflichen Elementen er¬
blickt und von allen realen Qualitäten und inner en.Kräf-
ten principiell absieht, und einer solchen, welche umge¬
kehrt alle Actionen der Natur sowie alle Erscheinungsfor¬
men aus demjenigen Verhalten der S einsei emente ableitet,
das ausschließlich in der inneren, unveränderlichen, im
strengsten Sinfte individuellen Natur derselben seinen
G r un d ha t. Die letztere Betrachtungsweise kennzeichnet den Stand¬
punkt der Monadologie, die erstere den der Hypothesis physica. Beiden
gemeinsam ist nur die reale Voraussetzung des Unendlichkleinen.
Der Weg aber, auf dem die begriffliche Umbildung der Seinsele¬
mente aus unendlich variabeln »species« zu unendlich variabeln, nach
Analogie der Seele vor gestellten, individuell abgeschlossenen »créatu¬
res« vor sich ging, führt vorläufig noch eine ganze Strecke durch das
Gebiet der phoronomischen und dynamischen Betrachtungsweise der
Naturvorgänge.
Es war gerade die ConseqüenzJ mit der Leibniz seit 1670 die
Principien der Cartesianischen Physik und den schroffen