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David Selver.
stes», an dem nicht mehr Größe und Theile unterschieden werden
könnten; denn einem solchen » minimum« würde keine Lage im
Raume zukommen können, und es würden ihm auch die Bedingun¬
gen fehlen für die Berührung mit anderen räumlichen Elemen¬
ten. Es würde ferner, meint Leibniz, aus der Annahme eines sol¬
chen »minimum« folgen, dass der Theil gleich sei dem Ganzen.
Wenn es aber in dem eben bezeichneten Sinne kein räumliches und
physisches »minimum« gibt, so gibt es doch »indivisibilia« und »inex-
tensa «, weil sonst weder Anfang noch Ende einer Bewegung oder
eines Körpers denkbar wäre oder gleich Null gesetzt werden müsste,
was Leibniz aber für absurd erklärt (§ 4). Auf Grund der Unterschei¬
dung von minimum und inextensum definirt Leibniz den Punkt:
»Punctum non est, cujus pars nulla est, nec cujus pars non
consideratur, sed cujus extensio nulla est, seu cujus par¬
tes sunt indistantes, cujus magnitudo est inconsiderabilis, inassigna-
bilis, minor quam quae ratione, nisi infinita ad aliam sensibilem ex-
poni possit, minor quam quae dari potest« (§ 5). Hierauf, fährt Leibniz
fort, beruht auch das Fundament der Methode des Ca va 1er i, deren
Wahrheit am evidentesten bewiesen werde, wenn man den Anfang
einer Linie kleiner als jede gegebene Größe denkt.
Diese Auffassung der stetigen Größe, die zugleich als Erklärung
der Entstehung derselben angesehen werden kann, überträgt Leibniz
auch auf die von ihm angenommene Stetigkeit aller Bewegung. Die
Ruhe verhalte sich zur Bewegung wie Null zu Eins, und nicht wie
der Punkt zum Raume (§ 6) ; denn die Bewegung ist durchaus
continuirlich und durch keine noch so kleinen Ruhepunkte unter¬
brochen (nullis quietulis interruptus) (§7).
Mit dieser Auffassung der Bewegung tritt Leibniz in Gegensatz zur
Atomistik und zu Cartesius. Gassendi hatte sogar die Geschwindigkeits¬
grade aus der größeren oder geringeren Anzahl der Ruhepunkte, durch
welche eine Bewegung unterbrochen wird, zu erklären gesucht, was
allerdings weniger absonderlich erscheint, wenn man bedenkt, dass
für ihn jedes Atom zugleich die immanente Ursache seiner Bewegung
ist. Leibniz aber, der diese atomistische Voraussetzung, wie wir be
reits dargethan, aufgegeben hatte, sucht dagegen aus dem Beharrungs¬
gesetz zu beweisen, dass jeder BewegungsVorgang durchaus continu
irlich sein müsse ; denn bei jeder noch so kleinen Unterbrechung de