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David Selver.
keine andere Kealität haben, als nur die die jedesmalige Anordn
der Theilchen repräsentirende Form, und sollen nur in sofern von uns
verschieden wahrgenommen werden, als auch unsere Sinne selbst eine
räumlich verschiedene Stellung zu den Dingen einnehmen. Nun hatte
zwar auch schon Cartesius in Folge seiner erkenntnisstheoretischen
rationalistischen Grundsätze* 1) einen Unterschied geltend gemacht
zwischen denjenigen Qualitäten der ausgedehnten Substanz, welche
ihr eigentliches Wesen ausmachen — und diese reducirten sich be¬
kanntlich auf die bloße Ausdehnung — und denjenigen, welche sich
erst aus der Beziehung des materiellen Substrats zu dem percipiren-
den Subject ergeben. Aber, während Cartesius die in der Wahrneh-
mung gegebenen Modificationen (modi) der ausgedehnten Substanz
als ein Product des Zusammenwirkens von physikalischen und psy¬
chischen Momenten ansah, versucht Leibniz, dieselben lediglich als
den Ausdruck der verschiedenen, rein räumlich gedachten Beziehun¬
gen der Sinne zu dem an sich in jeder Hinsicht indifferenten, in die
Wahrnehmung tretenden Außending darzustellen. Die verschiedenen
einzelnen Wahrnehmungen, führt er aus, verhalten sich zu ihrem Ob¬
jecte, d. h. zu der als bloße Anordnung der materiellen Theilchen ge¬
dachten Form, nur wie verschiedene Gesichtspunkte oder Standorte,
von welchen ein Gegenstand betrachtet wird, zu dem Gegenstände
selbst, wie z. B. die nach dem jeweiligen Standorte des Beschauers
verschiedene Erscheinungsweise einer Stadt zur eigentlichen Lage
(Form) derselben. So gleiche der Gesichtssinn demjenigen Beschauer,
der von einer Thurmspitze auf die Stadt herabsehe, dagegen der Ge¬
hörssinn dem, der, in derselben Fläche mit der Stadt, aber außerhalb
ihres Weichbildes sich befindend, dieselbe betrachtet ; der Tastsinn
gleicht jemandem, der sich innerhalb der Stadt durch Herumkriechen
über die Lage der Straßen orientiren will.2)
ein bloßes Product von Bewegungsvorgängen, dass sie vielmehr (als kvxeXé/eia) als
Ursache und Princip der Bewegung selbst angesehen werden muss.
1 ) Es hat also die Unterscheidung von primären und secundären Qualitäten bei
Descartes und auch wohl bei Locke einen anderen Ausgangspunkt als bei den alten
Atomistikern.
2) . . . qualitates sensibiles ita se habent ad formam ipsius rei, uti se habet ad
ipsum urbis situm varietas apparentiarum, quae mutato intuentis situ multipliciter
variantur. Visus enim ad rem videtur se habere, ut is, qui ex summa turri urbem de-
spicit : auditus est similis in eodem plano extrinsecus intuenti. Tactus eum refert,