Volltext: Der Entwickelungsgang der Leibniz‘schen Monadenlehre bis 1695 (3)

Der Entwickelungsgang der Leibniz'schen Monadenlesre bis 1695. 
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mihi hoc in campo tecum congredi, in quo non sum ego ita versatus, 
ut paria tecum audeam facere.«r) Die Ausführungen jener Briefe schei¬ 
nen auch in der That nicht ganz in dem Gesichtskreise des Thomasius 
gelegen zu haben ; denn obschon Leibniz durch dieselben die Philo¬ 
sophie des Aristoteles zu rehabilitiren suchte, so waren sie doch nichts 
weniger als im aristotelischen Sinne ausgefallen. Sie können vielmehr 
als Zeugnisse dafür gelten, wie die naturphilosophische Anschauungs¬ 
weise Leibniz’ durchaus modern beeinflusst und durch die mechanische 
Naturerklärung seines Zeitalters bedingt war. Dies werden wir jedoch 
erst weiter unten des Nähern nachweisen können. Vorerst haben wir 
noch die Wendung kennen zu lernen, welche um 1668 mit dem Ver¬ 
suche, das Dasein Gottes vom atomistischen Standpunkte aus zu be¬ 
weisen, in dem Denken Leibniz’ eingeleitet wurde. 
Zweites Capitel. 
Versuch eines Beweises für das Dasein Gottes vom Standpunkte der Atomistik, 
Die mathematisch-demonstrative Methode Descartes’. 
Die metaphysischen Consequenzen der atomistischen Naturer¬ 
klärung zieht Leibniz zuerst in einem Aufsatz, den er noch während 
seines Aufenthaltes in Frankfurt am Main oder kurz nach seiner An¬ 
kunft m Mainz verfasste, der aber zunächst ohne sein Wissen durch 
Spizelius unter der Ueberschrift »Confessio naturae contra atheistas« 
1668 zur Veröffentlichung kam.2) Der erste Theil dieses Aufsatzes ent¬ 
hält den Versuch eines kosmologischen Beweises für das Dasein Gottes. 
Emen ähnlichen Beweis hatte Leibniz zwar schon 1665 in der Ars com- 
binatoria zu geben versucht. Aber, während in der letzteren Abhand¬ 
lung die einfache Thatsache der Körperbewegung den Obersatz bildet 
für eine syllogistische Schlussreihe, durch welche das Dasein einer un- 
widerlichen, urbewegenden Substanz von unendlichem Vermögen 
»infmitae virtutis«)3) nachgewiesen werden soll, wählt Leibniz in der 
1) Gerh. Phil. Sehr. I. S. 28. 
Ge h 2LVgl‘ hierauf bezügliche Notiz Leibniz’ in Ep. ad Thom. Erdm. S. 54; 
r 31 T)’1 S 27’ 1)611 Aufsatz se-lbst : Erdm. S. 43 ff. u. Gerh. Bd. IV, 105 ff. 
der A4 t leS6 W1I<1 aUS den axiomatisch vorausgesetzten unendlich vielen Theilen 
3 ene Sefoigert. Zur Bewegung eines Unendlichen (= unendlich Getheilten 
" vndt, Philos. Studien. III. . „
	        
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