Volltext: Die Lehre von der Quantification des Prädicats in der neueren englischen Logik (3)

Die Lehre von der Quantification des Priidicats in der neueren englischen Logik. 185 
(II.) toto-partial = A FI — Alles — ist einiges — (A). 
(3.) parti-total — IFA — Einiges — ist alles —-* 1). 
(IV.) parti-partial = IFI = Einiges — ist einiges — (I). 
Verneinende : 
(V.) toto-total — ANA — Irgend ein — ist nicht irgend ein (kein) 
' - [E). 
(6.) toto-partial — A NI = Irgend ein — ist nicht ein — 
(VII.) parti-total = IN A = Einiges — ist nicht irgend ein — 
(8.) parti-partial = INI — Einiges — ist nicht einiges — ( 0) 2). 
b. Das quantificirte Prädicat und die Lehre vom Syllogismus. 
Es erübrigt noch, auf die Lehre vom Syllogismus, wie sich die¬ 
selbe hei einer Quantification des Prädicats gestaltet, einzugehen, um 
damit unsere Darstellung der Lehre von der Quantification abzu¬ 
schließen. Obwohl gerade hier die eigentliche Bedeutung derselben 
liegen soll, können wir uns dabei kurz fassen. Jene subsumtionssyl- 
logistische Technik hat für die heutige logische Wissenschaft fast 
jegliche Bedeutung verloren, und wir können der Reform derselben 
unmöglich jene Tragweite beimessen, die ihr Urheber für dieselbe 
beanspruchte. — Die alte Lehre vom Syllogismus ist, nach Hamil¬ 
ton, fehlerhaft. »Indem dieselbe jenes logische Postulat, Alles, was 
implicite gedacht wird, auch explicite zu setzen, nicht beachtete, nahm 
sie an, dass erstens in bejahenden Urtheilen das Prädicat stets parti¬ 
cular oder unbestimmt genommen wird, während es als bestimmt und 
wollen hier auch erwähnen, dass dieses toto-totale Urtheil von Thomson mit U, 
von Spalding aber mit A'2 bezeichnetwird. S.Bain, LogicVol.I.Deduction2nded. 
London 1873 p. 89. Nach Bain ist eine universale Quantification des Prädicats von 
der Form »Alle X sind alle 1’« nur in Ausnahmefällen gestattet, wie in dem Urtheil 
“Natriumchlorid ist Kochsalz« wo beide Begriffe synonym sind, oder wie in »Queck¬ 
silber ist ein flüssiges Metall«, wo sie coextensiv sind. Hier läuft aber jede solche 
Quantification auf einen logischen Pleonasmus hinaus. 
1) Thomson hat dafür Y, Spalding I2. S. Bain Logic Vol. I. a. a. O. 
2) Man hat der Hamilton’sehen Doctrin von der Quantification auch den 
Vorwurf gemacht, dieselbe sei ein Abfall vom formalen Standpunkte (Trendelen¬ 
burg, Log. Unters. 2. Aufl. Bd. II. Leipzig 1862, p. 307); man könne es einem 
Urtheil nicht ohne Weiteres ansehen, »ob dasselbe ein toto-totales, oder ein toto- 
partiales« sei, ohne den Stoff desselben zu kennen. Daran leidet aber jede, auch 
unquantificirte Urtheilsform ; es ist eben die formale Betrachtung selbst, die von 
dem concreten Inhalt der Urtheile absieht und es so ermöglicht, dieselben in be¬ 
stimmte Classen zu ordnen.
	        
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